Zürich – Eine junge Französin gibt in der Klavierwelt zurzeit den Ton an: Lise de la Salle, geboren 1988. Mit ihren 30 Jahren beherrscht sie ihr Instrument bereits wie ein alter Meister. Am 4. Dezember haucht sie dem europäischen «Fin de Siècle» gemeinsam mit Daniel Hope und dem Zürcher Kammerorchester neues Leben ein.
Als Ende einer Welt von gestern und zugleich als Beginn der Moderne zieht das «Fin de Siècle» heute zunehmend das Interesse auf sich: Weltschmerz und Endzeitstimmung sind für die Zeit zwischen 1885 und 1914 ebenso typisch wie Zukunftseuphorie und Aufbruchsstimmung; die Epoche ist gekennzeichnet von Todessehnsucht und der Faszination der Vergänglichkeit genauso wie von Leichtlebigkeit, Frivolität und Dekadenz. Sowohl Daniel Hope als auch Lise de la Salle sind Musiker, die sich immer auch um die historische Stimmung ihrer Programme kümmern – die perfekte Besetzung also für einen musikalischen Spaziergang durch das «Fin de Siècle» mitten in Europa.
Von Grieg über Ravel und Elgar nach Chausson
Die Reise beginnt beim Norweger Edvard Grieg, führt über den Franzosen Maurice Ravel zum englischen Komponisten Edward Elgar und schliesslich mit Ernest Chausson zurück nach Frankreich, wo das Lebensgefühl um die Jahrhundertwende seinen Namen bekam. Dabei kommt das Publikum nicht nur was das Hören betrifft auf seine Kosten. Das ZKO widmet sich in der Saison 2018/19 den Sinneswahrnehmungen und lässt am 4. Dezember den Geschmackssinn bewusst ins Konzert einfliessen. Ein abwechslungsreiches Menü für die Ohren mit den Klang-Köchen Daniel Hope und Lise de la Salle. (ZKO/mc/ps)
Veranstaltungsinformationen
Dienstag, 4. Dezember 2018, 19.30 Uhr – Tonhalle Maag