Zürich – Der Online-Reiseanbieter LM Group hat 2020 infolge der Coronapandemie wie angekündigt einen herben Verlust erlitten. Auch der Start ins laufende Jahr ist von der Pandemie geprägt. Seit der letzten Februarwoche sieht der Konzern aber erste Anzeichen einer Aufhellung bei den Buchungen.
Konkret resultierte 2020 ein Verlust von 62,0 Millionen Euro, wie die Gruppe am Freitag mitteilte. Im Vorjahr 2019 stand noch ein Gewinn von 23,9 Millionen zu Buche. Überraschend kam der hohe Verlust allerdings nicht, da das Unternehmen bereits im Februar fast alle wichtigen Kennzahlen bekanntgegeben und einen Verlust in dieser Grössenordnung angekündigt hatte.
Die Gruppe meldete damals für 2020 einen Umsatzeinbruch im Kerngeschäft um 61,8 Prozent auf 128,9 Millionen Euro, während der Betriebsgewinn (EBITDA) mit 2,3 Millionen nur noch ein Bruchteil der 71,2 Millionen aus dem Vorjahr betrug.
Cash-Position solide
Nach einem zunächst erfolgreichen Start ins Jahr 2020, hat die Pandemie im Februar erneut ihren Tribut gefordert. Die LM Group war gezwungen, sich von da an in erster Linie auf die Stärkung ihrer Finanzposition zu konzentrieren.
Trotz der beispiellosen Situation sieht sich die Gruppe aber ausreichend finanziert. Dank Sparmassnahmen und einer verbesserten operativen Leistung im zweiten Semester 2020 sei es gelungen, das Jahr mit einer «soliden» Cash-Position von 137,6 Millionen abzuschliessen.
Zudem geht die LM Group davon aus, dass sie 2021 und darüber hinaus nun von der geringeren Kostenbasis infolge der 2020 ungesetzten Sparmassnahmen profitieren wird.
Besserung seit letzter Februarwoche
Der Blick in die Zukunft fällt derweil verhalten positiv aus. Seit letzter Februarwoche bis heute sei ein leichter Anstieg bei den Buchungen zu verzeichnen. Dieser sei vor allem durch die positiven Nachrichten zur Impfkampagne in Grossbritannien begünstigt worden.
Zudem geht die Gruppe von einer weiteren Besserung der Lage bis zur Sommersaison aus. «Der Himmel klart rechtzeitig zur diesjährigen Sommersaison auf», wird Holding-CEO Fabio Cannavale im Communiqué zitiert. Und man sei bereit die erwartete Nachfrage zu bedienen.
Allerdings sei es unwahrscheinlich, dass die Entwicklung in den kommenden Monaten linear verlaufe, so Cannavale weiter. Dank einem flexiblen, mit wenig fixem Kapital unterlegten Geschäftsmodell sei der Online-Reiseanbieter aber in der Lage, sich verändernden Umständen schnell anzupassen. (awp/mc/pg)