David Maljkovic, Scene for new heritage 1, 2004, Courtesy Annet Gelink Gallery, Amsterdam; Metro Pictures, New York; Sprüth Magers Berlin London
St. Gallen – David Maljković studierte in Zagreb, Paris und an der Rijksakademie in Amsterdam. In den vergangenen Jahren wurde sein Schaffen in den bedeutendsten Institutionen weltweit gezeigt, u.a. in der Reina Sofia in Madrid, im P.S. 1 in New York, in der Whitechapel Gallery in London sowie an den Biennalen in Berlin 2008, Istanbul 2009 und São Paulo 2010. Das Kunstmuseum St.Gallen zeigt ab Mitte Februar 2014 in der Lokremise u.a. neueste Werke des Künstlers.
Wie in einem Science Fiction-Film glitzert eine futuristische Architektur in gleissendem Sonnenlicht, während daneben eigenartige Fahrzeuge uns in die Zukunft zu beamen scheinen. Scene for new heritage 1, 2004 heisst die eindrückliche Filmarbeit von David Maljković. In seinen Collagen, Videos und Installationen beschäftigt sich der 1973 im kroatischen Rijeka geborene und in Zagreb lebende Künstler mit dem politischen Vermächtnis des ehemaligen Jugoslawien und den Utopien einer vergangenen Epoche.
Von der gescheiterten Moderne
Scene for new heritage 1 handelt explizit von der gescheiterten Moderne der 1960er und 1970er-Jahre und den Verdrängungsmechanismen im Umgang mit der eigenen Vergangenheit: Das Monument für die jugoslawischen Partisanen in Voijn Bakić, heute als Ruine zu besichtigen, findet einzig als Kulisse für eine andere Vision der Zukunft Verwendung, wie überhaupt der Künstler einem Archäologen gleich den Formenschatz einer gescheiterten Moderne als Potential für die Gegenwart neu sichtet. Kuratoren: Konrad Bitterli, Nadia Veronese. (KM/mc/hfu)