Städte, Länder, Regionen küren – in diesen Zeiten? Lonely Planet macht es diesmal anders: Das «Best in Travel 2021» zeichnet nicht nur Orte aus, sondern auch Menschen.
Der Auswahlprozess hatte bereits begonnen: Wie jedes Jahr wollten die Macher und Macherinnen des «Lonely Planet» auch in diesem Herbst wieder die besten Reiseziele für das kommende Jahr ausrufen. Dann kam Corona – und stoppte nicht nur Weltenentdecker, sondern auch die Arbeit der Jury des weltweit führenden Reiseverlages. Ist es sinnvoll, die besten Reiseländer, Städte und Regionen zu küren? Oder ist es angezeigt, für das nächste Jahr völlig anders auf die Reisewelt zu blicken? Wie werden Weltenbummler unterwegs sein?
Reisen im Jahr 2021 und danach wird deutlich mehr von Rücksichtnahme geprägt sein als jemals zuvor«, sagt Lonely-Planet-CEO Luis Cabrera. «Wenn Reisende wieder vorsichtig mit der Welt in Kontakt treten, werden sie sich darauf konzentrieren, dass ihre Reisen für die Gastgeber und Gastgeberinnen sicher sind und positive Auswirkungen haben.»
Und so ist das «Best in Travel» in seinem sechzehnten Jahr diesmal kein klassisches Ranking, sondern eine Würdigung von Menschen, Gruppen und Orten geworden, die die Reisebranche verändern. Auch erscheint es nur online, nicht als Buch.
In drei Kategorien – Nachhaltigkeit, Vielfalt und Gesellschaft – würden jeweils zehn «Beste» gekürt. Unter ihnen Hesham Moadamani von Refugee Voices Tours in Berlin, ausgezeichnet als «Bester Geschichtenerzähler» in der Kategorie «Gesellschaft». Der Syrer nutze seine persönlichen Fluchterfahrungen und ziehe Parallelen zwischen dem aktuellen syrischen Konflikt und der Geschichte der Migration in Deutschland.
Als «Bestes Tourangebot» kürt der Lonely Planet den britischen Veranstalter Invisible Cities. Das Sozialunternehmen biete von Obdachlosigkeit Betroffenen die Möglichkeit, Tourguide in ihrer eigenen Stadt zu werden.