Männer schauen auf den Po, Frauen auf die Augen

Casablanca

«Schau mir in die Augen, Kleines!»: Frauen halten es eher mit Humphrey Bogart in «Casablanca».

Zumikon – Jede zweite Beziehung kommt nach einem Online-Dating zustande. Für 42% hält Sex eine Beziehung zusammen. 12% der Singles sind notorische Fremdgänger, 65% würden es nie tun. Und 1,5% machen per SMS Schluss, wenn sie nicht mehr lieben.

Das sind die Ergebnisse einer umfassenden Umfrage der Dating-Plattform Date50.ch. 1748 Singles (68% davon Männer)  in der Schweiz, Österreich und Deutschland gaben Auskunft über ihr Liebesleben.

Vor der Beziehung
Die Besucher von Dating-Portalen sind treue Wesen. 41% der Singles, die diese Frage beantwortet haben, gaben an, in ihrem bisherigen Leben zwischen einer und drei Beziehungen eingegangen zu sein. 48% lebten bisher in 4 bis 10 Partnerschaften. Nur gerade 8 Prozent kommen auf 10 und mehr Beziehungen. Knapp die Hälfte dieser Beziehungen sind dank eines Online-Datings zustande gekommen.

Worauf aber achten Singles beim ersten Date? Ganz eindeutig spielen sekundäre Geschlechtsmerkmale bei Männern die grössere Rolle. Frauen suchen zuerst den Spiegel der Seele, die Augen. Konkret schauen 18% der Männer zuerst auf den Busen ihres Dates und 19% auf den Po. Von den Frauen schauen 32% zuerst auf die Augen ihres Dating-Partners, 5% auf die Breite der Schulter und nur 4% achten auf einen straffen Hintern.

Können sich die befragten Singles eine Fernbeziehung vorstellen? Die Meisten durchaus. Allerdings glauben 36 Prozent nur daran, wenn man sich jedes Wochenende sehen kann, ein knappes Viertel macht zur Bedingung, dass nicht mehr als zwei Autostunden zwischen den beiden Wohnorten liegen. Ein Drittel schliesslich würde eine Fernbeziehung auf Probe eingehen wollen.

Was Singles ganz eindeutig nicht wollen: Sich mit einem fremdsprachigen Dating-Partner einlassen. 41% geben an, sich dabei unwohl zu fühlen. 19% würden das Experiment eingehen wollen. Für 17% der Singles stellt sich die Frage nicht, weil sie mehrsprachig seien.

Manchmal hat man beim ersten Date Pech. Die Hitparade der grössten Nervsäcke geht so: Über ein Viertel findet Langweiler unerträglich, 20% ärgern sich über Schwätzer und 21% nerven sich über aufdringliche Dating-Partner.

Soll man beim ersten Date gleich dutzen? Fast 90% finden das logisch und normal, 6% ist das zu persönlich und weitere 6% finden das Siezen sogar sexy.
Über drei Viertel der Singles würden gerne auch mit einem Vegetarier eine Beziehung eingehen, 18% könnten das nicht und gute 5% würden versuchen, den Vegetarier zum Fleischesser zu machen.

Bei einem trockenen Alkoholiker sind die Singles schon nicht mehr so selbstlos. Aber immerhin noch die Hälfte würde auch unter diesen Umständen eine Beziehung wagen. Für 46% käme das nicht in Frage. 4% würden der neuen Partnerschaft zuliebe selbst auf Alkohol verzichten.

Sozial zeigen sich die Singles, wenn es um Arbeitslosigkeit geht. Nur 3% sind der Meinung, dass man sich unter diesen Umständen nicht auf Partnersuche begeben sollte. 4% finden, man sollte zuerst warten, bis man wieder eine Arbeit hat.

Wenn man lange keine Beziehung eingeht, wie reagiert dann das persönliche Umfeld? Bei 15% kommen die ersten besorgten Blick bereits nach wenigen Monaten. Bei 14% erkundigt sich die eigene Mutter nach einem Jahr und 12% werden fünf Jahre lang in Ruhe gelassen, bevor sich jemand ernsthaft Sorgen um den unvermittelbaren Single macht.

Anfang einer Beziehung
Jeder weiss, dass die anfängliche Spannung, die grosse Verliebtheit, das sexuelle Verlangen in einer Beziehung nachlässt. Aber wann ist es soweit? Nur gerade 4% der Singles sind so pessimistisch, das Ende der Romantik schon nach 30 Tagen zu erwarten. Für 16% verblasst die Verliebtheit nach einem halben Jahr und über ein Viertel findet, dass die sexuelle Spannung erst nach zwei Jahren etwas von ihrem Reiz verliert.

Was aber ist den Singles in einer Partnerschaft wichtig? 60% wollen diskutieren. Für ein Drittel der Frauen und Männer sind Diskussionen sogar sehr wichtig. Auf der Dringlichkeitsliste noch weiter oben ist nur der Sex. Vor allem für die Männer. 42% erachten Sex als äusserst wichtiges Element in einer Beziehung. Was auch keinesfalls fehlen darf ist das gemeinsame Essen (62% sehr wichtig, 17% wichtig) und Freunde treffen (60% sehr wichtig, 16% wichtig). Weniger Bedeutung haben Sport (10% sehr wichtig) und Kultur (11% sehr wichtig) in einer Beziehung.

Wie schnell soll man zusammenziehen? Nur 9% wollen gar nicht warten und es sofort tun. Volles Risiko. 14% wollen es nach einem Monat tun. Für die Mehrheit, 67%, geht das immer noch viel zu schnell. Sie warten ein Jahr, bis sie in eine gemeinsame Wohnung ziehen.

Wenn die erste Verliebtheit weg ist, wird das soziale Umfeld wieder mit einbezogen. Die Hälfte findet es zwar unwichtig, was die Freunde von der neuen Partnerin, dem neuen Partner halten, aber knapp ein Viertel verunsichert es, wenn das soziale Umfeld nicht zufrieden ist mit der Wahl. Für ein weiteres Viertel ist es wirklich wichtig, was die Freunde von der Neuen halten.

Wenn die Freunde die frische Beziehung ablehnen, wollen 26% das Problem aussitzen, drei Viertel versuchen zu vermitteln, 1,6 % würden gar Schluss machen.
Solche und andere Probleme besprechen 63% mit der eigenen Partnerin, dem eigenen Partner, ein Drittel holt lieber bei einem Freund oder einer Freundin Rat und 1% spricht gar mit dem Chef über seine privaten Probleme.

Ende einer Beziehung
12% der Singles bezeichnen sich als notorische Fremdgänger. Ein Viertel würde zumindest einmal während der Beziehung einen Seitensprung wagen wollen. Für 65% aber kommt Fremdgehen überhaupt nicht in Frage.

Wie ehrlich sind die Singles, wenn sie fremdgegangen sind? Wiederum 12%, vielleicht dieselben, die es serienmässig machen, geben an, einen Seitensprung immer gleich zu gestehen. Knappe zwei Drittel würden es sich sehr gut überlegen, bevor sie es tun würden und 28% würden es nie im Leben zugeben.

Welche Konsequenzen ziehen die Betrogenen? 16% geben an, einen einzigen Seitensprung verzeihen zu können. Mehr als die Hälfte würde es zumindest versuchen. Für 28 Prozent aber wäre der Ofen aus: Sie würden die Beziehung beenden.

Immerhin gäbe es auch noch die Möglichkeit, eine kriselnde Beziehung retten zu wollen. Dafür wären 63% der Befragten zu haben. 20% halten eine Paartherapie für Psychoquatsch. Wenigstens 15% würden auf Drängen der Partnerin oder des Partners Hilfe von aussen holen.

Wie aber löst man eine Partnerschaft auf, wenn sie nicht mehr funktioniert? Die überwältigende Mehrheit von 86% ist so stilvoll, bei einem letzten Treffen das Ende zu verkünden. 1,5% würde das feige per SMS tun, ganz knapp mehr per E-Mail.

Die Ergebnisse der Umfrage kurz zusammengefasst:

(Date50.ch/mc/ps)

Exit mobile version