Mit 25 Augen sehen: Software statt Megapixel
Statt mit einem einzelnen grossen Bildsensor auf Megapixel-Jagd zu gehen, setzt man auf eine Anordnung von fünf mal fünf Mikrolinsen. Pelican Imaging hat einen Prototypen vorgestellt, der die Handy-Fotografie revolutionieren soll.
Mit zwei Augen zu sehen ist der Schlüsselfaktor für räumliches Sehen. Wie es ist, mit 25 Augen zu sehen, das können wir uns heute noch kaum vorstellen. Doch die Technologie verspricht viel – sehr viel. Denn man kann damit auch Richtungen vorausberechnen lassen. Mithilfe spezieller Softwarealgorithmen für die Bildrekonstruktion verspricht das bessere Aufnahmen, als sie mit herkömmlichen Handykameras möglich sind. Unter anderem wird es möglich, Fotos noch nach der Aufnahme scharf zu stellen.
Warum wir keine 16 Megapixel brauchen
Pelican geht nun bewusst einen anderen Weg als die übrigen Kamerahersteller, ein Weg, der mehr Vorteile bringen soll als eine reine Megapixel-Jagd.
«Wir verändern, wie die Kamera Licht einfängt und ermöglichen den Modulen, viel mehr Rohdaten zu sammeln. Man kann viel mit den Daten anfangen, die von unserer Software verarbeitet werden», so Unternehmens-CEO Aman Jabbi gegenüber GigaOm.
Pelican will dadurch nicht einfach nur das dünnste hochauflösende Kameramodul für Smartphones und Tablets realisieren. Vom Ansatz der 25-Mikrolinsen-Anordnung soll die Bildqualität von Fotos und Videos nicht zuletzt bei schlechten Beleuchtungsverhältnissen profitieren. Die Technologie liefert auch 3D-Tiefeninformation und ermöglicht eine bessere Umsetzung von Anwendungen wie Gestensteuerung. Ausserdem verspricht das System Nutzern die Möglichkeit, das Bild nach der Aufnahme zu manipulieren.
Richtungsinformation
Technisch gesehen handelt es sich beim Pelican-Modul offenbar um eine kompakte Umsetzung einer plenoptischen oder Lichtfeld-Kamera. Solche Systeme liefern nicht einfach ein zweidimensionales Abbild einer Szene, sondern zusätzlich auch Richtungsinformationen. Diese Technologie ist auch im Bereich größerer Digitalkameras bislang nicht weit verbreitet, wenngleich beispielsweise das Unternehmen Raytrix http://www.raytrix.de bereits kommerzielle Modelle anbietet.Da hoffen wir mal auf ein balidige Erscheinen der neuen Technologie. Hier liegt viel drin. (mc/th)