Mit dem Tuk-Tuk durch Afrika: «Menschen müssen einfach lachen, wenn sie uns sehen»
Von Kenia über Malawi bis Südafrika – seit mehr als einem Jahr fahren vier Freunde mit Tuk-Tuks quer durch Afrika. Ein Gespräch über nächtliche Elefantenbesuche und Todesangst in der Schlucht der Tausendfüssler.
Moment, lass mich kurz aus der Hitze gehen«, sagt Jasper und trägt das Handy durch die staubigen Strassen von Swakopmund, Namibia. Kurze Zeit später sitzt er in einem schlichten, gelb gestrichenem Zimmer. Das Smartphone hat er auf dem Laptop so platziert, dass beide Gesprächspartner gut in die Kamera gucken können: Jasper Horsey, 29, und Josh Porter, 30, sind beide sehr blond, sehr sonnenverbrannt und sehr hoffnungsvoll. Am nächsten Tag soll es, nach einer unfreiwilligen Pause, endlich weitergehen. Sie reisen mit Tuk-Tuks und zwei weiteren Freunden quer durch Afrika. Von Kenia nach Kapstadt, das ist der Plan.
SPIEGEL: Ihr seid teilweise querfeldein im Busch unterwegs, euer Tuk-Tuk ist schon mal umgekippt, und ab und zu schaut nachts ein Elefant vorbei. Hattet ihr mal richtig Angst?
Jasper: Ja, klar. Ich glaube, dem Tod am nächsten waren wir in einer Schlucht in Tansania, in der Region von Lake Natron. Die Leute vor Ort sagten uns: Ihr müsst diesem Fluss folgen, zu seiner Quelle, im Great Rift Valley. Dieser Graben gilt ja als mögliche Wiege der Menschheit. Und alle sagten, die Schlucht und die Quelle müsse man gesehen haben, das sei wie eine Kathedrale aus Wasser, wo es aus den Felsen fliesst. Also machten wir uns auf den Weg.
Josh: In der Region hatte es seit einem Jahr nicht mehr geregnet. Und obwohl man das eigentlich nicht macht, wollten wir in der Schlucht schlafen, denn der Weg war ganz schön lang. Der Pfad ungefähr zwei Meter breit, und der Fluss rauschte etwa 15 Meter unter uns. Als wir gerade einschliefen, sahen wir die ersten Blitze am Himmel – konnten aber keinen Donner hören …