«Moonlight» erhält Oscar als bester Film – sechs Trophäen für «La La Land»
Los Angeles – Das Drama «Moonlight» von Barry Jenkins ist am Sonntagabend in Los Angeles mit dem Oscar als bester Film ausgezeichnet worden. «La La Land», die Hommage an die Blütezeit früher Hollywoodmusicals, führt das Feld mit sechs Auszeichnungen an. Zuvor hatte Laudator Warren Beatty irrtümlich den grossen Favoriten «La La Land» zum Sieger erklärt. Der Fehler fiel einem der Produzenten von «La La Land» auf, als das gesamte Team bereits auf der Bühne stand.
Warren Beatty, der den Preis gemeinsam mit seinem «Bonnie und Clyde»-Co-Star Faye Dunaway präsentierte, entschuldigte sich auf der Bühne für seinen peinlichen Fehler. Der 79-jährige US-Schauspieler hatte das falsche Kuvert in der Hand – jenes für die Kategorie «Beste Hauptdarstellerin», die zuvor «La La Land»-Schauspielerin Emma Stone für sich entschieden hatte. «Deshalb habe ich gezögert und Faye angesehen», erklärte ein sichtlich reuiger Beatty, «ich wollte mir keinen Scherz erlauben!» Ein seltener Schockmoment bei der Oscar-Verleihung.
«Moonlight» erzählt die Geschichte eines jungen schwulen Afroamerikaners, der in den 80er-Jahren im von Armut und Drogen gebeutelten Viertel Liberty City in Miami aufwächst, in drei prägenden Lebensabschnitten.
Favorit «La La Land»
«La La Land» war mit 14 Nominierungen als grosser Favorit in die 89. Oscar-Gala gegangen. Die Liebesgeschichte einer angehenden Schauspielerin (Stone) und eines Jazzpianisten (Ryan Gosling) brachte schliesslich neben Stone auch Regisseur Damien Chazelle, Kameramann Linus Sandgren und Filmmusikkomponist Justin Hurwitz Preise ein. Zwei Oscars in zentralen Kategorien erhielt das Familiendrama «Manchester by the Sea», für das Regisseur Kenneth Lonergan als bester Drehbuchautor und Casey Affleck als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde.
Ebenfalls in der Königskategorie nominiert waren neben den drei bereits genannten Filmen die für Filmschnitt und Tonmischung prämierte Kriegspassion «Hacksaw Ridge» sowie «Arrival», «Fences», «Hell or High Water», «Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen» und «Lion».
Doch ein Oscar für die Schweiz
Auch wenn es weder für «La femme et le TGV» noch für «Ma vie de Courgette» zum Oscar-Gewinn gereicht hat, konnte doch ein Schweizer die begehrte Trophäe mit nach Hause nehmen. Andrew «Andy» R. Jones ist ein US-amerikanischer Animator mit Schweizer Pass. Der 44-Jährige ist mit einer Schweizerin verheiratet und hat mit ihr zwei Kinder. Er gewinnt mit dem Film «The Jungle Book» einen Oscar in der Kategorie «Visuelle Effekte». (mc/ps)