Die Azoren gehören zu den weltweit 100 nachhaltigsten Tourismus-Destinationen. Die Organisation «Green Destinations» hat die Inselgruppe im Atlantik, nach 2014, nun zum zweiten Mal auf die Liste der «Sustainable Top 100 Destinations» aufgenommen. In der Begründung werden vor allem die intakte Natur, der schonende Umgang mit Ressourcen und die Bemühungen zur Förderung von erneuerbarer Energien hervorgehoben.
Man braucht sich nichts vorzumachen, die Azoren hängen am Tropf der EU. Nachdem die Inseln während der portugiesischen Militärdiktatur sträflich vernachlässigt worden waren, besteht ein immenser Aufbaubedarf. Dieser wird unter anderem mit Fördergeldern aus Brüssel unterstützt. Hingegen haben die Verstrickungen Portugals in die europäische Schuldenkrise den Azoren wiederum einen heftigen Dämpfer versetzt.
Haupteinnahmequelle Landwirtschaft
Während der Grossteil der Azorianer von der Landwirtschaft lebt, insbesondere von der Vieh- und Milchwirtschaft, erwirbt lediglich ein kleinerer Teil der rund 250‘000 Bewohner sein Einkommen mit dem Fischfang.
Mit dem Tourismus ist in jüngerer Zeit aber ein drittes wirtschaftliches Standbein geschaffen worden. Dabei kommt der Inselgruppe zugute, dass sie gar nicht über die Kapazitäten für den Massentourismus verfügt, und glaubt man den Verantwortlichen, soll das auch so bleiben. Der Tourismus verzeichnet zwar zweistellige Wachstumsraten, aber die Gäste kommen vor allem auf die Inseln um die Natur zu erleben. Für reine Badeferien eignen sich die Azoren nur bedingt (siehe auch: Azoren: Entschleunigen mitten im Atlantik), dafür umso mehr zum Wandern, Biken, Tauchen, Reiten, Segeln oder Wildtiere zu Wasser und in der Luft beobachten.
Authentische Azoren. Wirklich.
Eine der schönen Seiten der Azoren als Reisedestination ist ihre Authentizität. Obwohl dieser Begriff schon für manches herhalten musste, trifft er auf den Azoren voll und ganz zu. Die Abgeschiedenheit des Archipels zum europäischen Festland hat eine in sich gefestigte Kultur entstehen lassen, deren Menschen sich von Moden oder Strömungen nicht aus dem Tritt bringen lassen – den Besuchern vom Festland aber gleichwohl offen begegnen.
So hat auch jede der neun Inseln ihren eigenen Charme, und dies nicht nur wegen den erstaunlich unterschiedlichen Ausprägungen der jeweiligen Topographien. Die Azoren sind ein Augenschmaus erster Güte. Gepaart mit den kulinarischen Angeboten eröffnet sich auf den Azoren eine Welt, wie man sich mitunter das Paradies vorstellen könnte. (ps)
Wissenswertes rund um Reisen auf die Azoren:
Anreise:
Tägliche Flugverbindungen nach mehreren Inseln mit TAP Portugal ab Zürich und Genf mit Umstieg in Lissabon. Inselverbindungen untereinander mit SATA Azores Airlines
Reisezeit:
Ganzjährig, vor allem März bis Oktober
Lufttemperaturen:
Höchstwerte im Sommer bei ca. 26 – 28 Grad; Mindesttemperatur im Winter: ca. 14 – 16 Grad. Nur schwache Abkühlung nachtsüber.
Wassertemperaturen:
Höchstwerte im Sommer ca. 22 – 24 Grad; Mindesttemperatur im Winter ca. 14 -16 Grad
Unterkünfte:
Vorwiegend Drei- und Viersternhotels. Jugendherbergen und Campings vorhanden.
Verkehrsmittel:
Mietautos können auf den Inseln gebucht werden, ebenso Mietfahrräder.
Information und Buchung:
Amin Travel, Zürich