Oscars: Favorit «Everything Everywhere All at Once» bester Film ausgezeichnet – 4 Oscars für «Im Westen nichts Neues»
Los Angeles – In Hollywood sind zum 95. Mal die Oscars verliehen worden. Die grossen Gewinner sind die Sci-Fi-Komödie «Everything Everywhere All at Once» und der deutsche Kriegsfilm «Im Westen nichts Neues».
Der Film «Im Westen nichts Neues» des gebürtigen Wolfsburgers Edward Berger wurde vier Mal ausgezeichnet – unter anderem als bester internationaler Film. Bester Film wurde «Everything Everywhere All at Once».
In neun Kategorien war «Im Westen nichts Neues» bei den Oscars nominiert – darunter als bester Film und bester internationaler Film. Bergers Drama gewann neben der Kategorie «Bester internationaler Film» auch Oscars für die beste Kamera (James Friend), die beste Filmmusik (Komponist Volker Bertelmann) und das beste Produktionsdesign.
James Friend für seine Arbeit hinter der Kamera geehrt
Der Brite James Friend wurde mit dem Oscar für die beste Kamera in dem Antikriegsfilm ausgezeichnet. Er dankte sichtlich gerührt seiner Frau, seiner Familie, dem Filmteam und «aus ganzem Herzen» seinem Regisseur Berger.
In der Kategorie «Beste Kamera» war auch der gebürtige Braunschweiger Florian Hoffmeister nominiert – für seine Arbeit in Todd Fields Drama «Tár». «Das ist total surreal: Das ist in meiner Branche ein Ziel, von dem man mal träumt», konnte er sein Glück über die Nominierung kaum fassen. Regisseur Berger sagte bei der Preisverleihung, er habe in Los Angeles vor wenigen Tagen Hoffmeister lang in den Arm genommen: «Wir haben vor 30 Jahren unseren ersten Film zusammen gemacht, ich war sein Assistent.»
Komponist Volker Bertelmann setzte sich gegen Konkurrenten wie John Williams für «Die Fabelmans» durch, immerhin der nach Walt Disney meist nominierte Künstler in der Geschichte der Oscars. Der auch unter dem Namen Hauschka bekannte deutsche Musiker Bertelmann war 2017 bereits einmal für seine Kompositionen in «Lion – Der lange Weg nach Hause» nominiert.
Favorit «Everything Everywhere All at Once» als bester Film ausgezeichnet
Insgesamt sieben Oscars räumte der Top-Favorit «Everything Everywhere All at Once» von Daniel Kwan und Daniel Scheinert ab. Er erzählt von der Betreiberin eines Waschsalons, die sich durch mehrere Paralleluniversen kämpft. Kwan und Scheinert wurden als beste Regisseure ausgezeichnet, Schauspielerin Jamie Lee Curtis als beste Nebendarstellerin und Michelle Yeoh als beste Hauptdarstellerin. Sie ist die erste Asiatin, die in dieser Kategorie ausgezeichnet wurde. «Das ist für all die kleinen Jungen und Mädchen da draussen, die so aussehen wie ich», sagte die aus Malaysia stammende Schauspielerin. «Das ist der Beweis dafür, dass grosse Träume wahr werden können». Die 60-Jährige ergänzte: «Ladys, lasst euch von niemandem einreden, dass ihr eure Blütezeit überschritten habt!»
Ihr Kollege Ke Huy Quan erhielt den Oscar als bester Nebendarsteller. Unter Tränen nahm er die Trophäe entgegen und sagte: «Meine Reise startete auf einem Boot, ich war ein Jahr lang in einem Camp für Geflüchtete», so der gebürtige Vietnamese, «irgendwie bin ich nun auf Hollywoods grösster Bühne gelandet». Der 51-Jährige hat bereits als Kind für Steven Spielberg 1984 in «Indiana Jones» mitgespielt.
Als bester Hauptdarsteller wurde Brendan Fraser für seine Rolle als Vater in «The Whale», US-Regisseurin und Drehbuchautorin Sarah Polley fürs beste adaptierte Drehbuch für «Die Aussprache» ausgezeichnet. Guillermo del Toro freute sich sehr über den ersten Oscar der Gala: den für den besten Animationsfilm für «Pinocchio». (mc/ps)