Projekt Peak Evolution: Mit Elektro-Expeditionsmobil auf den 6’893 Meter hohen Ojos del Salado in Chile
Sevelen – Peak Evolution ist ein ehrgeiziges Projekt der drei Schweizer Tüftler und Schulfreunde Patrik und David Koller und David Pröschel. Sie haben auf Basis eines Aebi VT 450 Transporters ein elektrisch betriebenes Nutzfahrzeug konstruiert und gebaut, mit dem sie den aktuellen Höhenweltrekord für Fahrzeuge aller Art auf umweltfreundliche Art brechen wollen. Ihr Eigenbau-Prototyp soll den 6.893 Meter hohen Ojos del Salado in Chile erreichen.
300 Kilometer Reichweite, 240 kW Leistung
Das Expeditionsfahrzeug wird auf Basis eines konventionellen Mehrzwecktransporters mit Verbrennungsmotor von Aebi Schmidt aufgebaut. Es wird von zwei Elektromotoren mit einer Leistung von je 120kW angetrieben. Das Getriebe wurde in der Effizienz verbessert und auf den elektrischen Antrieb optimiert. Damit lassen sich die Leistungsdaten der Dieselvariante deutlich übertreffen. Die Energie wird in einer Batterie mit 90kWh Kapazität gespeichert. Für die geplante Markteinführung des Fahrzeugs lässt sich die Batteriekapazität je nach Anforderung auf bis zu 120 kWh skalieren.
Nebst der Elektrifizierung des Antriebstranges werden verschieden Anpassung am Fahrwerk des Fahrzeuges für mehr Bodenfreiheit und bessere Traktion vorgenommen. Ebenso wird ein Spezialaufbau im Leichtbauverfahren entwickelt und gebaut. Dieser dient für den Transport der gesamten Ausrüstung und als Rückzugsort für das Team bei schlechter Witterung. Um das Fahrzeug im Gelände zu sichern werden leistungsstarke Seilwinden am Fahrzeug angebracht.
Solarenergie für 150 Kilometer Reichweite mit 5 Stunden Ladezeit
Da sich der Ojos del Salado 300 Kilometer abseits der Zivilisation befindet wird das Fahrzeug mit Sonnenenergie versorgt. Dafür sind 8 m2 PV-Module für die permanente Versorgung fix auf dem Dach verbaut sowie weitere 28 m2, welche mobil während den sonnenreichen Stunden ausgelegt werden. Die Gesamtleistung der Anlage mit PV-Modulen beträgt 7.4 kWp. Damit können in 5 Stunden rund 150km Reichweite generiert werden.
Serienfahrzeug soll mit 400V betrieben werden
Das Speicherkonzept des TERREN Expeditionsfahrzeuges weist eine Besonderheit auf, welche das evoTractionBattery–System zum klaren Favoriten machte. Das Fahrzeug, welches später in Serie produziert werden soll, wird auf einem Spannungslevel von 400 V betrieben. Das entspricht einem der marktüblichen Spannungsbereiche von Elektrofahrzeugen. Entsprechende Systeme sind aber auf eine bestimmte, maximale Betriebshöhe ausgelegt. Üblicherweise liegt diese bei 4’000 Metern über Meer. Die Isolationsabstände zwischen nicht isolierten, spannungsführenden Teilen innerhalb der Geräte ist so berechnet, dass bis zu dieser Maximalhöhe keine Lichtbogen und damit Kurzschlüsse entstehen. Mit 6’893 Metern liegt der angepeilte Weltrekord von PEAK EVOLUTION jedoch weit über dieser Grenze und der Luftdruck beträgt nur noch 40% dessen auf Meereshöhe. Mit abnehmendem Luftdruck sinkt allerdings die Durchschlagsfestigkeit der Luft und grössere Isolationsabstände wären nötig. (Krafthand.de/Peak Evolution/mc/hfu)
2 thoughts on “Projekt Peak Evolution: Mit Elektro-Expeditionsmobil auf den 6’893 Meter hohen Ojos del Salado in Chile”
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werde dieses spannende Projekt weiterverfolgen, obwohl ich nicht an die langfristige Zukunft von Elektrofahrzeugen glaube.
Dann sind wir schon zu zweit ;-). Gut finde ich hier das kleine Format und die Basis, die sich schon in der Landwirtschaft und im Kommunalbereich bewährt hat. Dazu 300 km Reichweite, die sich jeweils in 5 Std. um weitere 150 km nachladen lässt.