Saisonverlängerung für Pacha & Co. auf Ibiza
Ibiza – Die Baleareninsel Ibiza steht seit jeher im Schatten ihrer grossen Schwester Mallorca. Diese zieht die Massen der Touristen an, verfügt über eine erstklassige Infrastruktur und hat für Erholungssuchende genau so etwas zu bieten wie für «Ballermänner». Für die Ibizenkos geht das in Ordnung. Touristen sind zwar immer auf der Insel, aber die eigentliche Saison startet erst im Mai und Ende Oktober werden die Bürgersteige hochgeklappt.
Die Einheimischen feiern die «Rückoberung» der Insel und holen Luft, bevor im nächsten Jahr der Trubel wieder von vorne los geht. Sie sind froh, sich in den Strassencafés auch mal wieder einen Platz ergattern zu können und geniessen den milden Winter. Per Flugzeug ist Ibiza praktisch nur noch über Mallorca zu erreichen. Direktflüge aus Europa? Fehlanzeige. Neben der unvergleichlichen Naturschönheit der Insel ist es nicht zuletzt diese Distanz zum Massentourismus, welche die regelmässigen Gäste auf der Insel zu schätzen wissen.
Viel Potenzial
Dabei ist der Tourismus der mit Abstand wichtigste Wirtschaftszweig der Insel und Tourismusexperten sind sich einig, dass hier viel Potenzial brach liegt. Und etwas von diesem Brachland soll nun mit einer verlängerten Saison der Nachtclubs und Diskotheken bestellt werden:
Die weltgrösste Club-Szene
Denn was die Club-Szene betrifft, ist Ibiza unerreicht. Seit Mitte der 1990er-Jahre hat sie sich mit ihren bekanntesten Disc-Jockeys auf Ibiza etabliert. Auf der Insel befinden sich die bekanntesten Top-Diskotheken der Welt mit den klingenden Namen Amnesia, Privilege, Pacha oder Space .
Wobei – Diskotheken triffts eigentlich nicht so ganz, es handelt sich vielmehr um Grossraumclubs. Und gross bedeutet hier RICHTIG GROSS. Im «Privilege» drängeln sich im Juli und im August jeden Abend bis zu 10’000 Tanzwütige auf den verschiedenen Floors. Im Amnesia finden über 5000 Gäste Platz, im Pacha sind es über 3000. Das Space – 2011 durch eine Leserumfrage des Musikmagazins DJ Mag zum besten Club der Welt gekürt – errichtet für seine Closing Party jeweils eine gigantische Aussenbühne, wo alleine 5000 Menschen Platz finden.
DJ-Prominenz sorgt für volle Clubs
Die Stars der Szene heissen David Guetta, The Swedish House Mafia, Erick Morillo, Paul van Dyk, Armin van Buuren oder Carl Cox. Sie garantieren volle Clubs und sind damit längst zu Multimillionären geworden. Allerdings ist die Club-Saison bis anhin noch kürzer als die eigentliche Tourismus-Saison auf Ibiza. Sie beginnt Anfang Juni und endet mit den gigantischen Closing-Parties Ende September, Anfang Oktober.
httpv://youtu.be/xWFnaFzvOhs
Nun sollen aber mehr Touristen angelockt und deshalb die Club-Saison um zwei Monate verlängert werden. Künftig sollen sich die Pforten Anfang Mai öffnen und erst Ende Oktober schliessen. Wie «IbizaHeute» berichtet, steht der Verband der Nachtclubs und Diskotheken der Balearen nach Gesprächen mit den grossen Clubs der Saisonverlängerung positiv gegenüber. Im Februar wollen sich der Inselrat und die Clubbesitzer treffen, um das Thema konkret anzugehen. Für 2012 wirds wohl kaum reichen, aber 2013 soll die Post bereits Anfang Mai abgehen.
Genug Raum für Idylle
Touristen, denen die Clubszene am Tanzbein vorbei geht, werden von der Saisonverlängerung ausser dem einen oder anderen übermüdeten Flugpassagier neben sich wenig mitbekommen. Die grossen Clubs befinden sich allesamt in und wenige Kilometer um die Hauptstadt Eivissa herum. Der Idylle in den unzähligen Buchten, den kleinen Stränden oder im Inselinnern wird der verlängerte Rave keinen Abbruch tun. (mc/pg)
Ibiza – Traumdestination für Clubber ebenso wie für Romantiker.