«Schneide nur Männer»: Friseur kassiert Geldstrafe

«Schneide nur Männer»: Friseur kassiert Geldstrafe

Barbiere: US-Friseursalon bedient nur Männer. (Foto: mybarbiere.com)

Washington D.C. – Weil er einer Kundin den Wunsch des Haareschneidens nicht erfüllte, wurde ein US-Friseursalon aus Washington nun zu einer Geldstrafe von 750 Dollar (rund 670 Euro) verdonnert. Das sich selbst als a «High End Gentleman’s Barber Shop» bezeichnende Geschäft Barbiere in der Washingtoner Jefferson Avenue sieht sich aufgrund des Vorfalls nun mit einer generellen Gender-Diskriminierungs-Debatte konfrontiert.

CEO kritisiert Bevormundung
Bereits am 11. März dieses Jahres wurde Diamond Pecjak von Friseur Kerri Wonsettler darüber in Kenntnis gesetzt, dass bei Barbiere nur Männer bedient werden. «Ich bin ein Herrenfriseur, das ist, worin ich spezialisiert bin. Ich arbeite nicht hier, um Frauen die Haare zu schneiden», unterstreicht der Coiffeur. Die sichtlich aufgebrachte Pecjak reichte daraufhin eine Beschwerde beim amerikanischen Bureau of Enforcement and Investigation ein – mit Erfolg.

Barbiere-CEO John Interval will die Entscheidung der Behörde zwar nicht anfechten, bringt jedoch seinen Unmut in Bezug auf die Geldstrafe zum Ausdruck. Viele seiner Kunden kämen in den Laden, um unter sich zu bleiben. «Mir sind die Hände gebunden. Denn sie zwingen mich dazu und sagen mir, wie ich mein Geschäft zu führen habe», erklärt Interval. Er betont, dass Pecjak sogar angeboten wurde, den Haarschnitt bei einem anderen Salon zu bezahlen.

100 Kunden gegen Geldstrafe
Wie Interval verstehen auch knapp 100 Kunden von Barbiere die aktuelle Aufregung nicht. «Ich denke, es ist lächerlich. Du kannst deutlich sehen, dass hier keine Frauen für einen Haarschnitt herkommen», lässt sich beispielsweise Jeff Andrewson aus Pittsburgh zitieren. Pecjak, von Beruf Kosmetikerin, wollte sich einen modernen Herrenschnitt verpassen lassen und entschied sich auf Anraten ihres Anwaltes letztlich zum Einreichen der Beschwerde. (pte/mc/ps)

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