«Schöne Seiten. Jüdische Schriftkultur aus der Braginsky Collection»

Abbildung der Arche Noah in Beschneidungsbuch, 17. Jh., Italien. © Braginsky Collection, Zürich. Foto: Ardon Bar-Hama.

Die Braginsky Collection ist weltweit die wohl bemerkenswerteste Privatsammlung hebräischer illustrierter Manuskripte.

Die Braginsky Collection enthält kulturhistorische Schätze aus Europa, Asien, Afrika und dem Mittleren Osten ab dem 13. Jahrhundert. Nach Amsterdam, New York und Jerusalem werden die schönsten Bücher, Hochzeitsverträge und Estherrollen erstmals in Zürich zu sehen sein.


Megilla (Estherrolle), Detail, 19. Jh., Frankreich. © Braginsky Collection, Zürich. Foto: Ardon Bar-Hama.

Private Sammlungen sind oft nicht zugänglich. Dass der Zürcher Unternehmer René Braginsky einen Blick in seine Sammlung ermöglicht, ist ein Ereignis. In den dreissig Jahren seiner Sammlungstätigkeit hat er aus der Zeit von 1288 bis ins 20. Jahrhundert Kostbarkeiten von ausserordentlichem ästhetischem und kulturhistorischem Wert zusammengetragen – hebräische Manuskripte, illustrierte Schriftrollen, gedruckte Bücher, Hochzeitsverträge und Estherrollen, welche die Geschichte des biblischen Buches Esther enthalten, aus Europa, Asien, Nordafrika und dem Mittleren Osten.

My heritage has had a great influence on who I am and what I have done, as I strive to comprehend my past and shape my life accordingly. René Braginsky

Als sich René Braginsky entschied, seine Sammlung erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, geschah dies nicht zufällig in der Bibliotheca Rosenthaliana in Amsterdam. Die Rosenthaliana ist zum einen eine der bedeutendsten Judaica-Bibliotheken ausserhalb Israels, zum anderen verbindet die Stadt Amsterdam eine lange Geschichte mit dem hebräischen Buchdruck. Die Ausstellung reiste danach in ein weiteres Zentrum jüdischen Lebens, nach New York, und war zuletzt in Jerusalem zu sehen. Nun wird die Braginsky Collection erstmals in Zürich präsentiert.

Die Exponate geben Einblick in die jüdische Lebenswelt der vergangenen Jahrhunderte und zeigen die zentrale Stellung der Schrift in der jüdischen Kultur. Die illustrierten Schriftrollen und Bücher erzählen Lebensgeschichten unterschiedlicher Gemeinschaften – auch solcher aus der Schweiz – und verraten einiges über die Gelehrten, Künstler, Drucker und Leser, die sie anfertigten oder anfertigten liessen. Nur zwei der Höhepunkte sind etwa die prächtige von Charlotte Rothschild illustrierte Haggada (Gebetbuch für Pessach) oder die goldverzierte Bouton Haggada, beide aus dem 19. Jahrhundert. (lm/mc/th)
Weitere Infos unter www.braginskycollection.com und www.schoeneseiten.landesmuseum.ch «Schöne Seiten. Jüdische Schriftkultur aus der Braginsky Collection»
25.11.11–11.03.12 | Ausstellung im Landesmuseum Zürich 25.11.11–11.03.12 | Ausstellung im Landesmuseum Zürich

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