Schweizer Filmpreis: Ehrenpreis für Alexander J. Seiler
Alexander J. Seiler. (Foto: Schweizer Filmpreis)
Bern – Mit Alexander J. Seiler wird einer der Gründerväter des Neuen Schweizer Films für sein filmisches und publizistisches Gesamtwerk mit dem Ehrenpreis gewürdigt. Bundesrat Alain Berset überreicht dem engagierten Filmautor und Filmproduzenten die «Quartz»-Trophäe anlässlich der Verleihung des Schweizer Filmpreises am 21. März im Schiffbau in Zürich.
Alexander J. Seiler, geboren 1928 in Zürich, studierte in Basel, Zürich, Paris und München und promovierte in Wien. Zunächst war er als Journalist tätig, wandte sich jedoch ab 1960 dem Film zu. Seine Filmographie umfasst rund 20 Werke, darunter mehrere Dokumentarfilme, die in Zusammenarbeit mit der Musikerin June Kovach und dem Kameramann Rob Gnant entstanden sind.
Heimat und Fremde als wiederkehrende Themen
Seilers Filme erforschen anhand der subjektiven Erfahrungen von Menschen die Befindlichkeit in der Schweiz. Heimat und Fremde sind wiederkehrende Themen, unter anderem in seinem international vielbeachteten Werk «Siamo italiani» von 1964, in welchem der Alltag der italienischen Gastarbeiter der Fremdenfeindlichkeit in der Schweiz gegenübergestellt wird. Rund 40 Jahre später, in «Septemberwind» (2002), sucht er die damaligen Gastarbeiter wieder auf und thematisiert die Folgen der Migration.
Auch seine weiteren Filme sind geprägt vom kulturellen und gesellschaftlichen Engagement, unter ihnen «Musikwettbewerb» (1967), «Die Früchte der Arbeit» (1977), «Ludwig Hohl» (1982), «Palaver, Palaver» (1990), «Roman Brodmann. Der Nestbeschmutzer/Der Unruhestifter» (1995). Alexander J. Seilers filmische Arbeit lässt sich von seinem filmpolitischen und -publizistischen Engagement nicht trennen. Er ist Mitbegründer der Solothurner Filmtage und des Schweizerischen Filmzentrums, heute Swiss Films, engagierte sich im Verband der Schweizerischen Filmgestalter und in der Eidgenössischen Filmkommission. (Bundesamt für Kultur/mc/pg)