Bern – Bruno Ganz wird heute mit dem Ehrenpreis des Schweizer Films geehrt. Die Auszeichnung würdigt das aussergewöhnliche Lebenswerk des Schauspielers. Bundesrat Alain Berset wird Bruno Ganz den «Quartz» anlässlich der 20. Verleihung des Schweizer Filmpreises im Bâtiment des Forces Motrices in Genf übergeben.
Bruno Ganz ist einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schauspieler, vielfach preisgekrönt und im internationalen Film wie auch Theater in unzähligen Produktionen anzutreffen. Geboren in Zürich, kam Bruno Ganz 1962 nach Deutschland und spielte zunächst am Jungen Theater Göttingen sowie am Theater am Goetheplatz in Bremen. Im Jahr 1967 lernte er Peter Stein kennen, mit dem er in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche Theaterprojekte realisierte. Im Anschluss daran wurde er vom Zürcher Schauspielhaus verpflichtet. Er arbeitete mit bedeutenden Regisseuren wie Peter Zadek, Peter Stein, Claus Peymann, Klaus Michael Grüber, Luc Bondy und Dieter Dorn zusammen.
Bedeutende Rollen
Durch etliche Filmrollen, unter anderem in Wim Wenders «Der amerikanische Freund» und «Der Himmel über Berlin», wurde Bruno Ganz ab Mitte der 1970er Jahre einem grösseren Publikum bekannt. 1991 spielte er neben Otto Šimánek unter der Regie von Martin Walz im Film «Sázka – Die Wette» mit. 2004 verkörperte er Adolf Hitler in dem von Bernd Eichinger produzierten Film «Der Untergang». Seine überragende schauspielerische Leistung brachte ihm eine Nomination für den Europäischen Filmpreis 2004 ein. 2010 erhielt er den European Film Academy Lifetime Achievement Award.
Bruno Ganz ist sowohl in vielen internationalen Produktionen als auch im Schweizer Film stark präsent und wird von einem breiten Publikum geschätzt. Die Filme, in denen er mitgespielt hat, wurden mehrmals mit dem Schweizer Filmpreis ausgezeichnet. Im Jahr 2000 drehte er mit Silvio Soldini den Film «Pane e tulipani», für den er 2001 mit dem Schweizer Filmpreis für den Besten Darsteller ausgezeichnet wurde. 2006 spielte er in Fredi M. Murers «Vitus» mit, der 2007 mit dem Schweizer Filmpreis für den Besten Spielfilm ausgezeichnet wurde. Aktuell ist er im für den Schweizer Filmpreis in der Kategorie Bester Spielfilm 2017 nominierten Film «Un juif pour l’exemple» von Jacob Berger zu sehen. Für seine Rolle des Arthur Bloch ist er auch in der Kategorie Bester Darsteller Schweizer Filmpreis 2017 nominiert. (mc/pg)