(Foto: Maridav – Fotolia.com)
Zürich – Die Schweizer Frauen müssen sprichwörtlich über die Bücher. Entgegen des internationalen Trends sprechen sie schlechter Englisch als ihre männlichen Mitbürger. Über die Gründe kann auch Yvonne Kolar von EF Education First nur mutmassen: «Wir können mit unserem English Proficiency Index aufzeigen, wie es um die Englischkenntnisse der Schweizerinnen und Schweizer steht. Unsere Daten liefern aber keine eindeutigen Aufschlüsse darüber, weshalb das so ist.» Fest steht: Schweizer Männer verfassen die Valentinstagskarte an ihre Liebste am besten in einer der vier Landessprachen.
Ein Blick in die Statistik des zuständigen Bundesamts liefert eventuell einen Erklärungsansatz. Im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Staaten gibt es in der Schweiz nämlich mehr Männer als Frauen mit einer Ausbildung auf Stufe Hochschule bzw. höhere Fachschule. In diesen Instituten sowie in den Berufsfeldern, die man sich mit einer solchen Ausbildung erschliesst, wird Englisch stärker nachgefragt. Das könnte der Grund dafür sein, dass das vermeintlich starke Geschlecht hier die Nase vorn hat.
Starke regionale Unterschiede
Zusätzlich zu den geschlechterspezifischen macht der EF English Proficiency Index auch regionale Unterschiede deutlich, die Fragen aufwerfen. So ist die Chance, dass Mann am 14. Februar mit einem Gedicht in der Sprache Shakespeares bei einer Bernerin landet kleiner als wenn er es bei einer Winterthurerin versucht. Während die Eulachstadt in der Rangliste der europäischen Städte in Bezug auf die Englischkenntnisse nämlich ganz oben rangiert, findet sich Bundesbern lediglich auf Position neun.
Die Basler Fasnächtler wiederum, denen das Thema Fussball in den nächsten Tagen aufgrund der aktuellen Tabellensituation ausnahmsweise keine Gelegenheit für hämische Reime gegen die Stadtzürcher liefert, können sich in ihren Schnitzelbänken mit ihrer Rangierung im EF English Proficiency Index brüsten: Basel befindet sich vor Zürich sowie vor deutschen Fussballmetropolen wie Frankfurt oder München auf dem zweiten Platz.
Bessere Chancen
Auch wenn somit kein direkter Zusammenhang zwischen sportlichem Erfolg und Englischkenntnissen hergestellt werden kann, darf man sich darauf verlassen, dass die eigenen Transferchancen auf dem Arbeits- und Singlemarkt mit fundierten Fremdsprachenkenntnissen in jedem Fall steigen. (EF Education First/mc/pg)