An den Badeorten am Roten Meer ist die Lage nach Berichten der Reiseveranstalter weitestgehend ruhig.
Hurghada – Angesichts der sich ausbreitenden Unruhen mehren sich die Stimmen, die vor Reisen nach Ägypten warnen. Am Donnerstag war auch die Rede von Unruhen im Badeort Hurghada am Roten Meer. Das EDA rät bisher aber nicht von Ferien in der Region ab und auch die grossen Reiseveranstalter versuchen zu beruhigen.
So berichtet TUI Suisse, alle Gäste der Veranstaltermarken TUI Schöne Ferien, 1-2-FLY, Vögele Reisen und Spinout SportTours, die sich zurzeit an den Badeorten am Roten Meer befänden, seien wohlauf. Nach Auskunft der Reiseleitung ist es derzeit in den touristischen Regionen am Roten Meer ruhig und die gebuchten Leistungen würden ordnungsgemäss erbracht.
Reisen auf Badeorte am Roten Meer beschränken
Gestern hatte die ägyptische Übergangsregierung den Ausnahmezustand für mindestens 30 Tage ausgerufen. Das EDA hat deshalb die Reisehinweise in Einzelheiten angepasst. Weiterhin gilt jedoch die Aussage: «Reisen nach Ägypten sollten auf die Badeorte am Roten Meer beschränkt werden. Von Touristen- und anderen nicht dringenden Reisen in die übrigen Landesteile wird abgeraten.“ Das EDA weist zusätzlich darauf hin, dass die weitere Entwicklung der Lage ungewiss bleibt. Nach allgemeiner Einschätzung sind auch in den Touristengebieten Demonstrationen möglich. Den Reisenden wird empfohlen, die Anweisungen der ägyptischen Sicherheitsbehörden (z.B. Ausgangssperren) zu befolgen und Demonstrationen und Menschenansammlungen aller Art zu meiden.
Ausflüge ausgesetzt
Wie andere Veranstalter hat auch TUI Suisse Ausflüge in Städte wie Kairo, Luxor, Assuan etc. und in deren Umgebung bis auf weiteres ausgesetzt. Alle Aufenthalte in Kairo, in Luxor oder anderen Städten Oberägyptens sowie sämtliche Nilkreuzfahrten zwischen Luxor und Abu Simbel mit Anreisen bis und mit Sonntag, 15. September 2013 werden nach Rücksprache mit den Buchungsstellen gebührenfrei storniert oder umgebucht. Der Transit über den internationalen Flughafen Kairo ist weiterhin möglich.
TUI Suisse verfolge die Entwicklung der Lage aufmerksam, heisst es weiter. Die Sicherheit der Gäste stehe an erster Stelle. Man stehe deshalb in engem Kontakt mit der ägyptischen TUI-Vertretung, der Reiseleitung und dem EDA.
TUI Chef-Reiseleiter Klaus Haller zur Lage vor Ort
Ägypten ist im Ausnahmezustand. Wie ist die Atmosphäre in den Baderegionen am Roten Meer?
Klaus Haller: Hier in Hurghada sind wir rund 500 Kilometer entfernt vom Zentrum der Demonstrationen in Kairo. Die Situation ist nach wie vor ruhig. Alle Hotels arbeiten normal, auch der Flugverkehr und die Transfers funktionieren reibungslos. Auf Anordnung der Tourismuspolizei mussten wir zwar heute alle geführten Ausflüge absagen. Doch die Gäste können die Hotels verlassen und sich frei bewegen. Der Ausgangssperre gilt nur bedingt.
Wie ist die Stimmung bei Ihren Gästen?
Meine Reiseleiterkollegen und ich sind im engen Kontakt mit den Gästen, die sehr entspannt sind. Sie geniessen sichtlich ihren Bade- oder Tauchferien bei strahlendem Sonnenschein, sommerlichen Temperaturen von rund 30 Grad und der ägyptischen Gastfreundlichkeit.
Gibt es Gäste die, vorzeitig abreisen wollen?
Es gibt kaum besorgte Gäste und bislang keinen einzigen vorzeitigen Rückreisewünsch. Gleichzeitig merken wir jedoch, dass die Anfragen von besorgten Kunden vor der Reise merklich zugenommen haben.
Gibt es jetzt in den Ferienregionen eine verstärkte Polizeipräsenz?
Nein, denn die Sicherheitsvorkehrungen sind in Ägypten bereits heute extrem hoch. Wer schon einmal am Roten Meer Ferien gemacht hat, weiss, dass die die meisten Hotels ausserhalb der Städte direkt am Strand liegen. Man muss in der Regel mehrere Kontrollpunkte passieren, bevor man überhaupt in die Ferienresorts gelangt.
Welche Tipps geben Sie Reisenden mit auf den Weg?
Derzeit gibt es grundsätzlich keine besonderen Empfehlungen für Gäste, welche über einen Veranstalter gebucht haben. Die Kunden werden von uns betreut und über die Entwicklung der Lage informiert. Wir verfolgen die Situation sehr aufmerksam und stehen mit dem Reiseveranstalter in Kontakt.
Reise beim EDA registrieren
Reisende können sich via Internet beim Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA registrieren. Auf diese Weise können sie bei Bedarf rasch über Veränderungen der Sicherheitslage im Zielland informiert und wenn nötig kontaktiert werden. Informationen und Registrierung unter: www.itineris.eda.admin.ch
(mc/pg)