Kein Strand gleicht dem anderen – und das liegt am Sand. Der Autor Oliver Lück über ein Element, das es längst nicht mehr wie «Sand am Meer» gibt. Ein Auszug aus seinem Buch «Der Strandsammler».
Eigentlich bringt es nicht viel, einen Strand zu beschreiben: Meer und Sand, Himmel und Wind, vielleicht Dünen, vielleicht Steine. Strände sind immer und überall gleich – könnte man meinen. Guckt man allerdings genauer hin, gleicht kein Strand dem anderen. Und das liegt am Sand.
Der Sand hat eine besondere Bedeutung für uns Menschen. Er ist das gewisse Etwas, das von einem Strandbesuch in Erinnerung bleibt, das klebenbleibt. Kaum angekommen ist man auch schon frisch paniert. Man kann gar nichts dagegen tun.
Der Sand macht die Füsse träge und den Atem langsam. Er kann so fein sein, dass er bei jedem Schritt leise quietscht. Dann singt der Strand. Und manchmal wirbelt der Sand auch umher wie Staub, dann kann man ihn atmen. Kommt noch mehr Wind hinzu, wird man gesandstrahlt. Jeder kennt das Bitzeln auf der Haut bei einer kräftigen Brise, das angenehm und schmerzhaft zugleich sein kann.