(Foto: GDI)
Rüschlikon – Immer mehr Menschen teilen ihren Besitz. Autos, Häuser, Gärten oder Büros werden gemeinsam genutzt. Fast täglich kommen neue Online-Dienste auf den Markt, mit denen alles geteilt wird, was geteilt werden kann.
Dieser Trend zum Teilen hat verschiedene Gründe. Die Voraussetzung schafft das Familienleben: «Wir lernen zu teilen, bevor wir zu kaufen lernen», so die Studien-Ko-Autorin Karin Frick. Sharing sei ein sozialer Akt, ein Teil der Beziehungspflege und eine Bedingung für das Bestehen einer Gemeinschaft.
Aktuelle wirtschaftlich Situation verstärkt Bereitschaft zu teilen
Die angespannte wirtschaftliche Situation der vergangenen Jahre verstärkt unsere Bereitschaft zu teilen. Wenn bei immer mehr Menschen das Geld knapp wird, bleibt nur die gemeinsame Nutzung von Dingen. Doch selbst jene, die sich Kaufen leisten könnten, verzichten jetzt oft darauf. Besitz wird zunehmend als Ballast empfunden, der unsere Mobilität und Flexibilität einschränkt.
Dennoch wäre der Sharing-Boom ohne technologische Entwicklungen wie die sozialen Netzwerke nicht möglich. Die neuen Online-Märkte vereinfachen das Anbieten und Suchen in bisher ungekannter Weise.
Die neue GDI-Studie liefert Antworten auf Fragen wie:
- Warum teilen wir?
- Wer teilt gerne, wer weniger?
- Welche neuen Sharing-Märkte entstehen?
Nebst qualitativen Interviews wurde für die Studie auch eine quantitative Befragung durchgeführt. 1100 Personen wurden gebeten, auf einer Skala von 1 bis 5 anzugeben, ob sie bestimmte Dinge gerne teilen (5) – oder gar nicht (1). Die folgende Liste gibt die ersten und letzten Plätze dieser Rangliste wieder:
1. Erfahrungen: Reisetipps, Empfehlungen (4,7)
2. Ideen: Rezepte, Bastelvorlagen (4,4)
3. Bücher (4,2)
4. Essen (4,2)
5. Musik auf CD (4,1)
…
34. Jemandem mehr als 1000.- leihen (2,2)
35. Bankkonto (1,7)
36. Passwörter: für Computer oder E-Mail (1,6)
37. Zahnbürste (1,4)
38. Unterwäsche (1,4)
Klar ist: Wir werden in Zukunft noch mehr Dinge mit anderen Menschen teilen (müssen) – Teilen wird zu einer Norm. Was das für KonsumentInnen und Unternehmen bedeutet, zeigt diese Studie. (GDI/mc/pg)