SRF: Filmreihe zu den 50. Solothurner Filmtagen

Solothurner Filmtage

(Foto: SRF/Jiri Reiner)

Zürich – Nächstes Jahr werden die Solothurner Filmtage zum 50. Mal durchgeführt. Deshalb werden 2015 neben der Werkschau mit einer Auswahl an Schweizer Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen zahlreiche Sonderanlässe das Geschehen abrunden. Gelegenheit für Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) sich den Jubiläumsfeierlichkeiten mit acht Beispielen aus der jüngeren Schweizer Filmgeschichte anzuschliessen.

Die ersten Solothurner Filmtage fanden 1966 in einem Umfeld statt, das von gesellschaftlichen Umwälzungen geprägt war. Da sich der Anlass nicht nur einfach als Werkschau, sondern auch als künstlerischer und politischer Gradmesser verstand, war die Auswahl der Filme damals noch ein Politikum. Die Solothurner Filmtage wurden so über die Jahre immer wieder zum Schauplatz gesellschaftspolitischer Diskussionen, in deren Verlauf engagierte Filmemacher und Filmemacherinnen Zeichen setz(t)en.

An vier Mittwochabenden haben die Zuschauer von SRF 1 und SRF zwei nun Gelegenheit acht prägnante Bild- und Wortmeldungen erneut zu sehen, die durch die Jahre das Gesicht der Schweizer Filmszene nachhaltig geprägt haben. Am weitesten zurück liegt Rolf Lyssys «Die Schweizermacher», der 1978 die Kinokassen zum Klingeln brachte. Nur zwei Jahre später folgte aus dem anarchischen Untergrund «Züri brännt», welcher der damals aufbegehrenden AJZ-Jugend ein Gesicht und eine Stimme gab. 1985 erzählte Fredi Murer in «Höhenfeuer» die verstörende Geschichte einer Geschwisterliebe auf der Alp; 1997 war es dann an Clemens Klopfenstein, Schweizer Befindlichkeiten in «Das Schweigen der Männer» mit Polo Hofer humorvoll auf den Punkt zu bringen.

«Warum sit ihr so truurig» hiess 2002 die erfolgreiche Dokumentation über Mani Matter, jenen 1972 tödlich verunfallten Berner Troubadour, dessen zeitlosen Lieder Geschichten aus der Schweiz erzählen, die bis heute prägend geblieben sind. Lionel Baiers «Dummer Junge» von 2004 ist weniger der Vergangenheit als vielmehr der Gegenwart verpflichtet und zeigt ungeschminkt den Alltag von Jugendlichen in der Westschweiz. «Sister» und der als Premiere ausgestrahlte «Tableau noir» stehen sinnfällig am Ende einer Entwicklung. So markiert Ursula Meiers gefeiertes Geschwister-Drama «Sister» (2012) den Aufbruch des Schweizer Films zu neuen (internationalen) Gestaden, während Yves Yersins Dokumentarfilm «Tableau noir» (2013) über die Schliessung einer Dorfschule im Jura das von stiller Melancholie durchwehte Werk eines alten Meisters ist.

«Die Schweizermacher» (07. Januar 2015, 20.05 Uhr, SRF zwei)
«Züri brännt» (08. Januar 2015, 00.05 Uhr, SRF 1)
«Sister» (14. Januar 2015, 20.00 Uhr, SRF zwei)
«Das Schweigen der Männer» (15. Januar 2015, 00.10 Uhr, SRF 1)
«Warum sit ihr so truurig» (21. Januar 2015, 20.00 Uhr, SRF zwei)
«Dummer Junge» (22. Januar 2015, 00.10 Uhr, SRF 1)
«Höhenfeuer» (28. Januar 2015, 20.05 Uhr, SRF zwei)
«Tableau noir» (29. Januar 2015, 00.10 Uhr, SRF 1)

(SRF/mc/pg)

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