SRF zwei feiert 50 Jahre «Summer of Love»

SRF zwei feiert 50 Jahre «Summer of Love»
Glückliche Hippies: Don Dacus als Woof, Annie Golden als Jeannie, Treat Williams als Berger, Dorsey Wright als Lafayette im Film-Musical «Hair». (Copyright: SRF/Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc.)

«Wer behauptet, sich an den «Summer of Love» erinnern zu können, ist nicht dabei gewesen», meinte einmal süffisant Schauspieler Michael Caine. Und tatsächlich: Wie durch ein Kaleidoskop verzerrt und von psychedelischen Klängen begleitet erscheint dieser endlose Sommer der Liebe heute, geprägt von Bildern mit Hippies, drogenvernebelten Träumereien, tanzenden Blumenkindern und freier Liebe. In Erinnerung an den «Summer of Love» vor 50 Jahren zeigt SRF zwei eine Reihe von Spiel- und Dokumentarfilmen, die als Feier eines von allen Konventionen befreiten Lebens die spezielle Atmosphäre jener Ära beschwören.

Programmübersicht «Summer of Love» 1967

Dienstag, 15. August 2017, 22.35 Uhr, SRF zwei
«Easy Rider»
Zwei Hippies, per Motorrad unterwegs von Los Angeles nach New Orleans, stossen nach einer Reihe kurioser Begegnungen und kleiner Abenteuern zunehmend auf Hass und Vorurteile seitens bigotter Hinterwäldler. «Easy Rider», Dennis Hoppers Hymne an die Freiheitsliebe jenseits gesellschaftlicher Konventionen, ist der Kultfilm schlechthin zum Ende der Sixties-Ideale. Die Hauptrollen verkörpern Hopper selbst, Peter Fonda und der junge Jack Nicholson.

Mittwoch, 16. August 2017, 20.10 Uhr, SRF zwei
«Hippie trifft Hipster»
Als die Schweizer Hippies sich im September 1967 zum ersten Mal zu einem «Love-In» in Zürich trafen, war Hardy Hepp, 73, an vorderster Front dabei. 50 Jahre später lädt der als Musiker bekannt gewordene Künstler eines der bekanntesten Gesichter der Generation Y zu sich nach Hause ein. Die quirlige Fashion-Bloggerin Nives Arrigoni, 27, lässt sich auf dieses Generationenexperiment ein und besucht Hardy in seinem kunterbunten Atelierhaus im Thurgau. Gemeinsam gehen sie der Frage nach, was den «Summer of Love» der Hippies eigentlich ausgemacht hat und was von ihm aus Hipster-Sicht heute übriggeblieben ist. Schon bald geht das Gespräch dann in einen «Generation Clash» über. Dabei diskutieren Jung und Alt mit viel Humor und überraschenden Anekdoten über ihre Gegensätze und Gemeinsamkeiten.

Mittwoch, 16. August 2017, 20.55 Uhr, SRF zwei
«Hair»
Der Vietnamkrieg und die Hippiebewegung erschütterten in den 1960er-Jahren das geruhsame Leben in den USA. Das Musical «Hair» schildert exemplarisch das Lebensgefühl einer Generation, die nicht länger bereit war, sich auf fremden Schlachtfeldern opfern zu lassen und stattdessen mit «Love and Peace» für eine neue, glücklichere Welt kämpfte. Die Verfilmung von Milos Forman gehört noch heute zu den herausragenden Adaptionen eines Musicals, und die Lieder sind längst unsterblich.

Mittwoch, 16. August 2017, 23.15 Uhr, SRF zwei
«The Doors»
Jim Morrison, charismatischer Leadsänger und Songschreiber der Doors, war für die aufbegehrende Jugend der späten 60er-Jahre eine Identifikationsfigur. Seine Songs, die von Sex, Revolte, Chaos und Tod handeln, sind heute Popklassiker. Oliver Stone erzählt in «The Door» die Geschichte der kalifornischen Band und ihres legendären Frontmanns. Nicht als Dokudrama, sondern als rauschhafter Bilderbogen, mit dem sich tief in das Lebensgefühl der Hippie-Ära eintauchen lässt.

Donnerstag, 17. August 2017, 20.10 Uhr, SRF zwei
«Wanderlust»
Plötzliche Arbeitslosigkeit zwingt ein urbanes Yuppiepaar, alternative Lebensstile in einer Landkommune zu erproben. Vor allem die «freie Liebe» birgt Probleme. Komödie mit Jennifer Aniston.

Donnerstag, 17. August 2017, 21.45 Uhr, SRF zwei
Perlen aus dem Archiv: Schweizer Jugend in den 60ern
Die 1960er-Jahre sind auch für die hiesige Jugend eine Zeit des Aufbruchs. Neue Musik, neue Tanzstile und neue Freiheiten führen zu immer länger werdenden Mähnen der Jungs und immer kürzer werdenden Röcken der Mädels. Zustände, die die Elterngeneration in Schock versetzen. Mag der «Summer of Love» in der Schweiz nicht so vehement einschlagen wie anderswo, die Zeichen sind da, zurückschrauben geht nicht. Diese Perlen aus dem Archiv sind wunderbare Zeitzeugen einer sich wandelnden Gesellschaft und dem sich Aufbäumen einer Jugendkultur, die fortan den Ton angeben wird.

Donnerstag, 17. August 2017, 22.40 Uhr, SRF zwei
«Janis – Little Girl Blue»
1967 wurde Janis Joplin am Monterey Pop Festival frenetisch bejubelt und später zu einer der einflussreichsten Rockikonen der Welt. Der Film zeigt, wie sie eine ganze Generation inspirierte. Im kurzen Leben von Janis Joplin – sie starb im Alter von nur 27 Jahren an einer Überdosis – gab es neben turbulenten Liebesaffären und Drogensucht eine Konstante: die bedingungslose Hingabe zur Musik. Regisseurin Amy Berg zeichnet das Bild einer sensiblen, starken Frau und blickt in Interviews mit Geschwistern und Wegbegleitern hinter die Rock ’n› Roll-Persönlichkeit Joplins.

Freitag, 18. August 2017, 20.10 Uhr, SRF zwei
«Taking Woodstock»
Der Mittdreissiger Elliot versucht im Sommer 1969 mit allen Mitteln, das elterliche Motel vor dem finanziellen Ruin zu retten. Als er hört, dass die Nachbargemeinde den Veranstaltern eines Konzertes die Bewilligung entzogen hat, bietet er kurzerhand das Gelände um sein Elternhaus als Ersatz an. Er ahnt nicht, dass auf seinem Grundstück mit dem Woodstock-Festival Musikgeschichte geschrieben werden wird. In Ang Lees «Taking Woodstock» lebt die Stimmung, in der das Phänomen Woodstock entstehen konnte nochmals auf.

Freitag, 18. August 2017, 22.35 Uhr, SRF zwei
«Woodstock»
Abbie Hoffman, ein Sprecher der Hippie-Bewegung, meinte auf die Frage, was denn die «Woodstock-Nation» ausmache: «Es ist eine Nation von entwurzelten Jugendlichen. Woodstock tragen wir wie einen Geisteszustand in uns mit, so wie die vertrieben Sioux die Sioux-Nation mit sich tragen.» Die «Woodstock-Nation», benannt nach einem dreieinhalbtägigen Musikfestival im August 1969, stand für den Geist der Hippiebewegung, obwohl der sich zum Ende der 60er bereits in seiner Auflösung befand. Für Neo-Hippies, Träumer und für die Fans von Joan Baez, Canned Heat, Joe Cocker, Crosby Stills & Nash, Arlo Guthrie, Richie Havens, Jefferson Airplane, Jimi Hendrix, Janis Joplin, Santana, Ten Years After und The Who ist die 3,5-stündige Dokumentation ein absolutes Muss.

Freitag, 18. August 2017, 02.15 Uhr, SRF zwei
«Der Partyschreck» («The Party»)
Der sanftmütige indische Filmstatist Hrundi V. Bakshi, der Katastrophen magisch anzieht, gerät durch Zufall in die Party eines Hollywoodproduzenten und verwandelt dessen Villa unbeabsichtigt in ein totales Tollhaus. Regisseur Blake Edwards nahm in «Der Partyschreck» die ausgelassene Stimmung jener Tage auf und legte, zusammen mit dem genialen Peter Sellers als liebenswertem Tollpatsch, die Toleranzbekenntnisse einer auf «Love and Peace» gestimmten Gesellschaft auf den Prüfstein. (SRF/mc/ps)

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