Zürich – Sich verlieben geht ganz einfach. Die Liebe durch den Alltag retten, ist schon schwieriger. Der Starphilosoph Alain de Botton erklärt im Gespräch mit Barbara Bleisch, warum alte Liebe nicht unbedingt rosten muss und weshalb die Philosophie ein gutes Rostschutzmittel ist.
Zwar bekommen sich nicht immer die Richtigen, und zuweilen braucht es mehrere Anläufe. Aber früher oder später landen die meisten in der «Zweierkiste». Doch was, wenn die sprichwörtlichen Schmetterlinge im Bauch davonfliegen und der nüchterne Alltag einzieht? Was, wenn Kinder und Karriere an den Nerven zehren und die Liebe auf der Strecke bleibt?
Darüber, wie es mit der Liebe weitergeht, wenn die erste Verliebtheit vorbei ist, wissen die Menschen erstaunlich wenig, sagt der Bestsellerautor Alain de Botton. Kein Wunder: Grimms Märchen und Hollywoods Traumfabrik beenden ihre Liebesgeschichten immer dann, wenn sich die Liebenden gefunden haben. Doch wie retten Dornröschen, Aschenputtel sowie Harry und Sally ihre Liebe über die Zeit?
Alain de Botton hat über diese Frage einen philosophischen Roman geschrieben – und kommt zu überraschenden Schlüssen: Partner sollten einander nicht annehmen, wie sie sind; Monogamie ist eine Tragödie, aber man kann mit ihr leben; wenn Paare streiten, sind sie selten wütend, sondern bedürftig. (SRF/mc/pg)
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