Den Steyr haben wir, nebst anderen Gründen, wegen seiner minimalistischen (eigentlich kaum vorhandenen) Elektronik und seiner für die damalige Zeit (1992) sehr fortschrittlichen Kerntechnologie und Zuverlässigkeit gewählt. Den Starterbatterien haben wir dennoch drei Helfer zur Seite gestellt.
Von Helmuth Fuchs
Die beiden in Serie geschalteten 12V Optima 50Ah Red Top Starterbatterien sind an sich sehr zuverlässig. Zuverlässiger auf alle Fälle als der Fahrer des Steyrs, der natürlich den LKW schon mal 3 Wochen abstellt, ohne die Starterbatterien abzuklemmen. Das hat letztes Mal dazu geführt, dass sich eine der Batterien für immer verabschiedet hat.
An sich ist das kein grosses Problem, eine Batterie kann einfach ersetzt werden. In unserem Fall steht dem Zugang zur Batterie aber noch die Heizung im Wege. Die lässt sich erst nach dem Lösen von vier Schrauben auf einem Auszug nach vorne wegziehen, damit man dann an die Abdeckung des Batteriekastens kommt. Damit das Prozedere für ein Schnellladen oder einen «Booster-Start» abgekürzt werden kann, haben wir den Batterien einen fixen Stecker verpasst, der einfach hervorgezogen werden kann. Nebst dem Stecker für den Booster gibt es einen Adapteraufsatz für SAE-kompatible Ladegeräte.
Das ermöglicht den schnellen Einsatz von zwei wesentlichen Komponenten:
- Einem Batterieladegerät: Falls der LKW über längere Zeit abgestellt wird und sich auch die abgeklemmte Batterie entladen würde, kann ein Batterieladegerät Abhilfe schaffen. An den Strom angeschlossen, sichert es einen konstanten Ladezustand der Starterbatterien. Wir setzen dafür den Banner Accucharger 24V 10A ein.
- Einem Schnellstartgerät (Booster). Sollte sich die Batterie entladen haben, kann ein Booster für den nötigen Startimpuls sorgen. Nach unseren ersten Erfahrungen genügt oft ein kleiner Impuls, um die für den Start nötige Leistung zu erzeugen. Deshalb haben wir jetzt einen Noco GB50 Boost XL 12V 1500 A dabei. Obschon nur für eine Batterie (12V) gedacht, kann es auch für zwei in Serie geschaltete Batterien (24V) reichen. Sollte dies nicht der Fall sein, kann man immer noch versuchen, das Gerät nur an der schwächeren der beiden 12V Batterien anzuschliessen.
Damit wir bezüglich des Zustandes der Starterbatterien nicht gänzlich im Dunkeln tappen, haben wir den Überwachungssensor von Cadillock verbaut. Mit der dazugehörenden App lassen sich damit einfach über Bluetooth der Ladezustand und die aktuelle Spannung an der Batterie abfragen und eventuelle Probleme eingrenzen. Es können Geräte im Spannungsbereich von 4 bis 32 Volt überwacht werden( 6, 12 oder 24 Volt werden automatisch erkannt), bei einer minimalen Leistungsaufnahme (< 2 Milli-Ampère im aktiven Zustand, im Schlafmodus 270 Mikro-Amère). Der Temperaturbereich geht von -40 bis +85 Grad Celsius, das Gerät hat einen Verpolungsschutz (Schutzart IP66) und misst 36 x 23 x 18 mm (LxBxH) mit einem Gewicht von 22,3 Gramm.
Indirekt kann mit dem Gerät über den Ladezustand auch eine erste Aussage zum Zustand der Lichtmaschine, der Funktion des Keilriemens, fehlerhaften Verbindungen (bei Unterspannung) oder des Reglers (bei Überspannung) gemacht werden.
Da ohne Starterbatterien jedes Fahrzeug still steht, haben wir mit diesen Komponenten aus unserer Sicht das für uns Nötige getan, um schnelle Informationen über den Zustand dieser vitalen Komponenten zu haben und bei Problemen auf einfache Weise die Batterien entweder zu laden oder durch einen Schnellstart (“Überbrückung” ohne fremde Hilfe) das Fahrzeug auch mit zu wenig geladenen Batterien zu starten.
Dies vor allem, wenn der Fahrer wieder mal vergessen sollte, die Batterien bei längerer Standzeit abzuklemmen, oder sich die Batterien unplanmässig schnell entleeren. Sollte nicht passieren, kann aber und die Folgen, falls man alleine in weiter Landschaft steht, können dank dieser Helfer minimal gehalten werden. Dies, ohne dass dadurch das robuste und nahezu elektronikfreie Gesamtsystem des Steyr10S21 kompromittiert wird.