(Foto: Suvretta House)
Zürich – Im Dezember 1912 wurde das Hotel Suvretta House in St. Moritz feierlich eröffnet. Es überstand die beiden Weltkriege, angeschlagen zwar, aber unbeschadet, dank einer Besitzerfamilie, die mit viel Erfindungsreichtum ein hochkarätiges Publikum anzulocken vermochte: So erfand sie z.B. den Skilift und gründete die erste Skischule der Schweiz. Bis heute zählt das Hotel zu den luxuriösesten Adressen weltweit. Aus Anlass des 100jährigen Bestehens des Hotels Suvretta House erzählt ein neues Buch die glanzvolle Geschichte des Hauses. Verfasst hat sie der Publizist Andreas Z’Graggen, zahlreiche Bildzeugnisse und stimmungsvolle Fotografien von Michel Comte runden das Buch ab.
Das Buch von Andreas Z’Graggen beschreibt die Höhen und Tiefen, die das Hotel Suvretta House in seinen ersten hundert Jahren durchlaufen hat. Der Autor bettet die Geschichte des Hotels in die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ereignisse des Engadins und von St. Moritz ein und gibt beredt die wechselnden Stimmungen in den Jahren zwischen Belle Epoque, Weltkriegen, Roaring Twenties, Olympischen Spielen, Depression und dem Wirtschaftsboom wider.
Die Gründer- und Besitzerfamilie Bon/Candrian führte das Hotel Suvretta House an die Spitze der Schweizer Hotellerie und gab nebenbei mit ihren Pionierleistungen dem Wintersport und dem Tourismus in der Schweiz entscheidende Impulse, die bis heute nachwirken: Sie baute beispielsweise den ersten Skilift der Welt und gründete die erste Skischule der Schweiz.
Angereichert ist das Buch mit vielen, oft anekdotisch gehaltenen Nebengeschichten über all die Geschehnisse, die sich im Suvretta House im Laufe seiner hundertjährigen Geschichte abgespielt haben. Zahlreiche historische Bilder illustrieren den Text, ergänzt durch stimmungsvolle Fotografien des weltbekannten Zürcher Fotografen Michel Comte, der selber seit Kindsbeinen an ein treuer Gast des Suvretta House ist. Er zeigt seine ganz persönlichen Eindrücke zum Hotelbetrieb und zur wunderbaren Landschaft um St. Moritz.
Andreas Z’Graggen, geboren 1944 in Luzern, studierte Volkswirtschaft und Soziologie an der Universität Bern, Promotion. Danach arbeitete er als Journalist, zuerst in Genf, dann in Zürich. Bis 1992 war er Chefredaktor des Wirtschaftsmagazins «Bilanz», von 1996 bis und mit 2005 der «Berner Zeitung». Dazwischen studierte er an der Stanford University in Kalifornien und leitete einen Verlag in Polen. Seit 2006 ist Andreas Z’Graggen freiberuflich als Berater und Autor tätig.
Michel Comte, 1954 in Zürich geboren, wurde von Karl Lagerfeld als Fotograf entdeckt. Seine Bilder waren bald in renommierten Magazinen wie «Vogue» und «Vanity Fair» in Europa und den USA zu sehen. Michel Comtes Interesse galt aber auch der dokumenta-rischen Fotografie, wofür er weltweit zahlreiche Konfliktherde bereiste. Seit 2010 ist Michel Comte zusammen mit Ehefrau Ayako hauptsächlich als Filmer tätig und realisiert zeitgenössische Kunstprojekte. Ausgezeichnet als «Photographer of the Year 2000». (NZZ Libro/mc)
Andreas Z’Graggen: Suvretta House St. Moritz. 2012, 256 Seiten, Fr. 118.– (UVP) / € 103.–, NZZ Libro, Zürich