Swiss Orchestra mit Schweizer Raritäten auf Tour
Zürich – Das Swiss Orchestra bringt mit Lena-Lisa-Wüstendörfer am Pult verborgene Schweizer Romantik auf die Bühne. Zu erleben sind Werke der Schweizer Komponistin Marguerite Roesgen-Champion und des Wahlschweizers August Walter, aber auch von Johannes Brahms. Als Solist ist Masato Suzuki am Cembalo zu erleben. Die Spielorte sind Zürich, Bern und Genf.
Als August Walter im Frühjahr 1846 gefragt wurde, ob er sich nicht auf die Stelle als Musikdirektor in Basel bewerben wolle, meinte er vorerst: «In der Tat hätte ich keine Lust, mich in einer Schweizerstadt zu vergraben, wo abends die Kühe vom Feld eingetrieben würden.» Diese kühne Aussage relativierte sich allerdings schon kurze Zeit später, als Walter das Amt dennoch annahm und den musikalischen Aufschwung Basels massgeblich mitprägte.
Das Bekanntmachen von Musik der Schweizer Klassik und Romantik war ihm ein Anliegen und dies verbindet ihn mit dem Swiss Orchestra, dessen neuestes Programm «Unerhört! Schweizer Romantik» mit Walters spektakulärer Konzert-Ouvertüre in D-Dur eröffnet wird.
Marguerite Roesgen-Champion: Eine grosse Schweizer Komponistin
Nach dem hochromantischen Auftakt folgt mit dem Cembalo-Konzert der Genferin Marguerite Roesgen-Champion das Werk einer Ausnahmekomponistin. Sie gehörte zu den treibenden Kräften der Wiederentdeckung der spätbarocken Tradition und des Cembalos als Solo-Instrument. Insgesamt veröffentlichte sie über 300 Werke und war zudem als virtuose Tastenkünstlerin in ganz Europa gefragt. Den Solo-Part beim Konzert des Swiss Orchestra übernimmt mit dem begnadeten Masato Suzuki ein Meister des Cembalos.
Traditionsgemäss stellt das Swiss Orchestra Werke von Schweizer Komponistinnen und Komponisten bedeutendem Schaffen grosser internationaler Komponisten gegenüber. Abgerundet wird das Programm der Tour mit der 2. Sinfonie von Johannes Brahms, die für dessen Verhältnisse untypisch leicht und zugänglich daherkommt. Denn sie sprudelt regelrecht vor Lebensfreude, Wärme und Naturverbundenheit und dafür ist Brahms wahrlich nicht bekannt. (Swiss Orchestra/mc/ps)