«Swiss Press Photo 16» – die Jubiläumsedition
Swiss Press Fotograf 2015: Niels Ackermann, Les enfants de Tchernobyl sont devenus grands (Series). (© Niels Ackermann, Swiss Press Photo)
Zürich – Bis zum 3. Juli zeigt das Landesmuseum die besten Schweizer Pressebilder des vergangenen Jahres. Niels Ackermann gewinnt «Swiss Press Photo 16» mit seiner Fotoreportage vom Rand der verbotenen Zone in Tschernobyl. Er porträtiert junge Menschen mit ihren Träumen und Hoffnungen, welche die von der vorangehenden Generation verursachten Probleme hinter sich lassen wollen. «Swiss Press Photo» wird zum 25. Mal ausgetragen. Zum Jubiläum erscheint eine Publikation mit den ausgezeichneten Schweizer Pressefotos der letzten 25 Jahre.
238 Fotografinnen und Fotografen beteiligten sich am aktuellen Wettbewerb, die Jury bewertete insgesamt 3‘620 Bilder und kürte Niels Ackermann zum «Swiss-Press-Fotograf des Jahres 2015». Er berichtet von jungen Menschen am Rand der verbotenen Zone von Tschernobyl, die dem Untergang trotzen und ihm alles entgegensetzen – ihre Verzweiflung wie ihre Sinnlichkeit. «Anstatt die verseuchte Gegend der Atomruine zu fotografieren, drehe ich meinen Blickwinkel um 180 Grad und widme mich der jungen Bevölkerung von Salwutytsch, die in die Zukunft schauen will», resümiert Ackermann, 1987 in Genf geboren. Er lebt seit einem Jahr in Kiew.
«Swiss Press Photo 16»
In sechs Kategorien zeigt die Ausstellung im Landesmuseum Zürich nun, wie prägende Ereignisse des vergangenen Jahres ins Bild gesetzt worden sind: Pascal Moras Foto zeigt einen Mann, der in Zürich vor einem Hotel ein weisses Tuch hochhält. Dieses Foto macht das Gegenteil dessen, was wir von einem Newsbild erwarten: es verhüllt. Und doch steht es am Anfang einer hässlichen Enthüllungsgeschichte über die FIFA (Aktualität). Schwarz-weiss und reduziert bis zur Abstraktion: Am Beispiel von Lawinenverbauungen dokumentiert Kaspar Thalmann eindringlich den gigantischen Aufwand, der betrieben wird, um ein kleines Dorf zu retten (Alltag). Die Reportage von Daniel Rihs über das Dreifaltigkeitsfest eritreischer Flüchtlinge führt berührend in eine andere Welt, die aber dennoch keine fremde ist (Schweizer Reportagen). Was diese Augen alles gesehen haben mögen, fragt sich, wer ins Gesicht der 101-jährigen Frau schaut, die Mara Truog porträtiert hat (Porträt). Dem Piloten im St. Moritzer «Cresta Run» wiederum wäre es vielleicht lieber gewesen, man hätte weggeschaut. Arnd Wiegemann hat dessen wilden Sturz fotografiert: So witzig kann Pech manchmal sein (Sport).
Jury 2016
Daphné Anglès, Fotoredakteurin The New York Times, Paris; Luc Debraine, Journalist L’Hebdo, Lausanne; Lars Boering, Direktor World Press Photo, Amsterdam; Rachel Fichmann, Bildchefin Le Matin Dimanche, Lausanne; Antonio Mariotti, Film- und Fotokritiker Corriere del Ticino, Lugano; Koni Nordmann, Bildchef Tages-Anzeiger Zürich; Bernhard Giger, Journalist und Jury-Präsident, Leiter Kornhausforum Bern. (Landesmuseum/mc/ps)
Publikationen
«25 Jahre Swiss Press Photo 1991–2016»
Die 51 besten Pressefotos aus den 25 Jahren als Doppelseiten im Format 48 x 32 cm. Zusätzlich alle Pressefotos des Jahres 1991 – 2016. Texte von Berhard Giger, Michel Guerrin und Fred Ritchin. 176 Seiten.
Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch
Till Schaap Edition, Bern
CHF 39.-
«Swiss Press Photo 16»
Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch
Till Schaap Edition, Bern
ISBN 978-3-03828-069-9
CHF 25.-