Zürich – Das Coronavirus wird die Flugaktivitäten der Swiss weiterhin einschränken. Die Swiss setzt alle Flüge zum chinesischen Festland neu bis zum Ende des Winterflugplans – also bis zum 28. März – aus. Zudem fliegt die Swiss von und nach Hongkong neu mit kleineren Maschinen.
Gemeinsam mit Lufthansa habe die Swiss entschieden, die Flugverbindungen nach Peking und Schanghai weiter auszusetzen, heisst es am Freitag in einer Mitteilung. Bislang war die Flugpause bis am 29. Februar angesetzt. Von der Flugpause betroffen ist auch die Austrian Airline. Man beobachte die Situation weiterhin laufend und stehe mit den Behörden im Kontakt, schreibt die Swiss weiter.
Kleinere Jets für Hongkong-Flüge
Neu ist, dass die Swiss die ehemalige britische Kolonie Hongkong mit reduzierter Kapazität anfliegt. Im März setzt sie auf den Flügen von und nach Hongkong anstelle der Boeing 777-300ER mit 340 Sitzplätzen den Airbus A340-300 mit 223 Sitzplätzen ein.
Die Lufthansa streicht wegen der stockenden Nachfrage gar einzelne Flüge nach Hongkong, das von ihr bislang noch voll mit 19 wöchentlichen Verbindungen bedient worden war. Für die nebst Peking und Schanghai weiteren chinesischen Festlandziele Nanjing, Shenyang und Qingdao hatte die deutsche Fluggesellschaft bereits zuvor eine Flugpause bis Ende März angekündigt.
Auch SAS verlängert die Pause
Am Freitag gab ausserdem auch die skandinavische Airline SAS die Verlängerung ihres Flugstopps nach China bekannt. Wegen der Lage in der Volksrepublik habe sich das Unternehmen dazu entschlossen, Schanghai und Peking bis zum 29. März nicht mehr anzufliegen, teilten die Skandinavier mit.
SAS hatte zunächst alle China-Flüge bis zum 9. Februar gestrichen und diese Massnahme dann bis Ende Februar verlängert. Im normalen Betrieb bietet SAS zwölf regelmässige Verbindungen nach Peking und Schanghai an. Hongkong wird dagegen weiter regulär bedient.
Corona-Krise bringt Luftverkehr Umsatzverlust in Milliardenhöhe
Nach Berechnungen der Internationalen Zivilluftfahrtbehörde ICAO müssen sich die Fluggesellschaften auf Umsatzeinbussen in Milliardenhöhe einrichten. Sie geht in einer ersten Schätzung von 4 bis 5 Mrd Dollar für das 1. Quartal aus. Die ökonomischen Auswirkungen des neuartigen Coronavirus dürften stärker ausfallen als bei der Sars-Epidemie im Jahr 2003.
Der Organisation zufolge haben ausländische Airlines ihr Angebot zum chinesischen Festland inzwischen um 80 Prozent reduziert, während die heimischen Carrier 40 Prozent weniger internationale Verbindungen anboten. Rund 70 Gesellschaften hätten ihr Angebot ganz unterbrochen, weitere 50 die Verbindungen ausgedünnt.
Ursprünglich sei für das erste Quartal ein Angebotsausbau um 9 Prozent geplant gewesen, so die ICAO. Nun sei für diesen Zeitraum mit einem Rückgang um bis zu 41 Prozent im Vergleich zu den Planungen zu rechnen, was bis zu 19,6 Millionen Passagieren entspreche.
Aida Cruises beendet Asien-Saison vorzeitig
Wegen des sich in Ostasien weiter ausbreitenden Coronavirus Sars-CoV-2 und der zunehmenden Reiseeinschränkungen in dieser Region hat die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises die Asiensaison vorzeitig beendet.
Betroffen seien die Schiffe «Aidavita» und «Aidabella» mit insgesamt rund 3300 Passagieren, teilte das Unternehmen am Freitag in Rostock mit. Ihre Fahrten enden demnach am Sonntag beziehungsweise Montag in Laem Chabang/Bangkok (Thailand). Regulär hätte das Asien-Programm noch bis April gedauert, für jedes Schiff seien bis dahin noch vier Reisen geplant gewesen. (awp/mc/pg)