Tag der offenen Tür im Kunsthaus Zürich
Kunsthaus Zürich: Besuch in der Restaurierung. (Foto © Caroline Minjolle)
Zürich – Am Samstag, den 12. März 2016 lädt das Kunsthaus Zürich zum Blick hinter die Kulissen ein. Am Tag der offenen Tür ist das ganze Museum von 10 bis 20 Uhr geöffnet und der Eintritt gratis. Mit Installationen und Performances sind Absolventen der F+F Schule für Kunst und Design zu Gast. Führungen und Gespräche zum Dadaismus, der Film «Pepperminta» von Pipilotti Rist, Gespräche mit Kurt Aeschbacher, Brida von Castelberg und Chris Niemeyer sowie Musik von DJ D. Heim stehen auf dem Programm. Gross und Klein können im Malatelier kreativ werden.
Einmal im Jahr lädt das Kunsthaus Zürich ein, einen Blick hinter seine Kulissen zu werfen. Im Dialog mit seinen Besuchern, Kuratoren, Künstlern und Gästen macht es die Entwicklung seines Angebots erfahrbar. Zudem öffnet sich das Kunsthaus für Interventionen Dritter. Diesmal zeigen Absolventen und Studenten der F+F Schule für Kunst und Design Zürich, zu was sie das Kunsthaus inspiriert.
Rundgänge und Performance
Iris Rennert (Künstlerin/Dozentin F+F Schule für Kunst und Design Zürich) inszeniert zusammen mit Studierenden und Alumni des Studiengangs Bildende Kunst zwei soundbezogene und performative Rundgänge. Die als «Grand Tour» und «Stairway Passage» angekündigten Rundgänge, die stündlich auch geführt absolviert werden können, thematisieren «Übergänge» – sowohl inhaltlicher als auch architektonischer Art. Gregory Hari (F+F-Absolvent 2015) tritt mit Alexander Frei (CRIMER) gemeinsam als Performer auf. Sein Programm «I swear» widmet sich dem Gemälde «Der Studierende» (1874) von Ferdinand Hodler. «I swear» ist zugleich in die Abfolgen der beiden Rundgänge integriert.
Filme und Gespräche mit Kurt Aeschbacher, Brida von Castelberg, Christ Niemeyer u.a.
«Pepperminta» ist ein Film von Pipilotti Rist über eine Anarchistin der Fantasie – die Hauptfigur, die dem Film ihren Namen gab. Pepperminta wohnt in einer futuristischen Villa Kunterbunt und lebt nach ihren ganz eigenen Regeln. Die junge Frau hat Farben als beste Freunde, Erdbeeren als Haustiere und sie kennt phantastische Rezepte, um die Menschen von ihren nutzlosen Ängsten zu befreien. Das farbenfrohe, 2009 entstandene und 80 Minuten dauernde Spektakel wird nur an diesem Tag im Kunsthaus gezeigt – eine Komödie für die ganze Familie. Rists Ausstellung mit Videos und Installationen aus drei Jahrzehnten ist noch bis zum 8. Mai zu sehen, gratis jedoch nur am Tag der offenen Tür. Kuratorin Mirjam Varadinis empfängt die Medizinerin Brida von Castelberg, die einen Beitrag für das Buch zur Ausstellung verfasst hat, Kurt Aeschbacher als Sammler und Leihgeber sowie Chris Niemeyer, den Drehbuchautor von «Pepperminta». Sie sprechen über ihren unterschiedlichen Zugang zum Werk von Pipilotti Rist, über die Themen, die im Werk der Künstlerin angelegt sind und von ihren Erfahrungen bei der Zusammenarbeit mit Pipilotti Rist.
Einer ganzen künstlerischen Bewegung widmet sich Kuratorin Cathérine Hug. Sie gibt eine Einführung in die aktuelle Ausstellung «Dadaglobe Reconstructed» und diskutiert mit Besuchern über den Film «The Dada Spirit» von Régine Abadia. Die Dokumentation, die sich entlang der Erstellung der Ausstellung «Dadaglobe Reconstructed» einen Weg zurück in die Ursprünge der Dada-Bewegung bahnt, ist zu einem grossen Teil in Zürich gedreht worden. Wenige Wochen vorher wird der Beitrag auf ARTE erstmals ausgestrahlt.
Gratis Einblick in den Museums- und Ausstellungsbetrieb
Für alle Altersstufen ist etwas dabei. Im Malatelier können Gross und Klein begleitet oder selber kreativ werden. Hinter den Kulissen erklären Mitarbeiter des technischen Dienstes was Schreiner, Elektroniker und Beleuchter zum sicheren Museumsbetrieb beitragen. Man kann das Angebot der Kunst-Bibliothek kennenlernen, die einen Teil des dadaistischen Erbes lagert und an diesem Tag zugänglich macht, oder an einer Architektur-Führung in Erfahrung bringen, wie es um die Erweiterung des Kunsthauses steht.
Kein Tag der offenen Tür ohne einen Blick ins Restaurierungsatelier. Für viele regelmässige Besucherinnen und Besucher ist dies ein besonderes Highlight, wenn sie einen Platz zwischen den eng stehenden Arbeitsplätzen, nah an den Kunstwerken einnehmen können. Vor kleinen Gruppen erläutern die Restauratorinnen und Restauratoren, welchen Problemstellungen sie gegenüberstehen, welches Wissen erforderlich ist, um die beste Lösung zu finden und mit welchen Mitteln und Instrumenten das Werk ebenso schonend wie effektiv behandelt wird.
Music Lounge
Mit elektronischer, poppiger und experimenteller Musik lässt man sich am Ende sanft in den Abend hinübergleiten. DJ D. Heim sorgt mit dem Mix verschiedener Stilrichtungen an seinem Plattenteller für Aufmerksamkeit. Für jeden, der das Kunsthaus noch nicht so gut kennt, ist der Tag der offenen Tür eine exzellente Gelegenheit, sich mit dem Museums- und Ausstellungsbetrieb vertraut zu machen – aus der Perspektive von Mitarbeiterinnen, Autoren und Künstlern und natürlich aus ihrer ganz persönlichen.
Das komplette Programm und die Anfangszeiten sind ab März auf www.kunsthaus.ch veröffentlicht. Programmänderungen sind vorbehalten.
Der Tag der offenen Tür wird unterstützt von der Credit Suisse – Partner des Kunsthaus Zürich – im Rahmen ihres Kulturengagements. (Kunsthaus Zürich/mc/ps)