Rolex Learning Center in Lausanne. (Foto: Velux Stiftung / Heinrich Schmidt)
Zürich – Die Velux Stiftung hat in Zusammenarbeit mit dem Departement Architektur der ETH Zürich und dem Architekturrat der Schweiz zum vierten Mal den Tageslicht-Award vergeben. Diesjähriger Gewinner des höchst dotierten Schweizer Architekturpreises ist das japanische Architekturbüro SANAA für das Rolex Learning Center in Lausanne. Ein Ehrenpreis geht an das Zürcher Schulhaus Leutschenbach von Christian Kerez. Die Velux Stiftung will mit dem 2007 lancierten Architekturpreis die Aufmerksamkeit für das Potenzial des Tageslichts beim Bauen verstärken.
Mit einer Preissumme von insgesamt CHF 120’000.- werden Bauwerke ausgezeichnet, bei denen natürliches Licht gezielt als architektonisches Gestaltungsmittel genutzt und vorbildhaft zur Steigerung der Lebensqualität und Verbesserung der Energieeffizienz eingesetzt wird. Die vierte Durchführung des Wettbewerbs erfolgte wiederum in Zusammenarbeit mit dem Departement Architektur der ETH Zürich sowie dem Architekturrat der Schweiz als neuem Partner. Eine renommierte internationale Jury unter dem Vorsitz des Architekten und ETH-Professors Marc Angélil wählte aus 51 nominierten Objekten die Gewinner für die Preisverleihung im Kunsthaus Zürich aus.
Siegerpreis für das Rolex Learning Center der EPFL
Der mit CHF 100’000.- dotierte Tageslicht-Award 2014 geht an die japanischen Architekten Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa von SANAA Architects aus Tokio, die auch Pritzker-Preis-Träger sind. Im von Ihnen im Jahr 2010 gebauten Rolex Learning Center der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) spielt das Tageslicht innen wie aussen eine tragende Rolle. Der radikale Versuch einer neuartigen Lernlandschaft präsentiert sich innen dank der Modulierung durch das Tageslicht quasi als begehbare Skulptur. Weil das Innere kaum unterteilt und das Äussere rundherum verglast ist, sind viele und ganz unterschiedliche Lichtsituationen gleichzeitig wahrnehmbar. Zudem scheint das an der Unterseite des Gebäudes reflektierte Licht das Learning Center schweben zu lassen.
Ehrenpreis für das Schulhaus Leutschenbach
Mit einem Ehrenpreis (dotiert mit CHF 20’000.-) zeichnet die Velux Stiftung das Schulhaus Leutschenbach in Zürich aus. Das vom Schweizer Architekten Christian Kerez konzipierte Gebäude ist ein überzeugendes Manifest des Zusammenspiels von Tageslicht, Architektur und Konstruktion. Die unterschiedlichen Verglasungen kreieren spezifische Lichtsituationen. Höhepunkt dieses Schulturms ist die spektakuläre vierseitig verglaste Turnhalle auf dem Dach. Wer hier Sport treibt, hat das Gefühl, sich im Freien zu bewegen.
Sechs Objekte in der Endrunde
Bei der diesjährigen Durchführung des Tageslicht-Awards wurden die letzten sechs Objekte vor Ort besichtigt. Neben den beiden Preisträgern wurden in der Endrunde folgende Finalisten besucht:
- Das Bildungszentrum des Schweizerischen Baumeisterverbands in Gordola von Pia Durisch und Aldo Nolli, dessen Leichtigkeit, Kosteneffizienz und intelligente Lichtführung beeindruckte.
- Die Fachhochschule Sihlhof in Zürich von Giuliani Hönger, die den engen städtischen Raum durch eine intelligente Raumausnutzung mit Hilfe des Lichthofs erschliesst.
- Das Stöckli in Balsthal von Pascal Flammer, das als «Manifest der Behaglichkeit» zur Tageslicht-Kontemplation einlädt.
- Das neue Tramdepot in Bern von Penzel Valier, dessen Lichtlösung ein Resultat des perfekten Zusammenspiels von Konstruktion und Architektur ist.
Der Tageslicht-Award 2014 ist zudem Thema der entsprechenden Sonderbeilage der Architekturzeitschrift «Hochparterre'» (Ausgabe Nr. April /2014). Sie kann unter www.veluxstiftung.ch bezogen werden.
Weitere Informationen auf www.veluxstiftung.ch
(Velux Stiftung /ots/mc/ps)