Antillen-Insel Dominica.
Berkeley – Einmal jährlich zeichnet die Non-Profit-Organisation Ethical Traveler zehn Reiseziele in Schwellen- und Entwicklungsländern mit dem Siegel «Top-Ethical-Destination» aus. Mithilfe von Statistiken werden sämtliche Länder der Welt – von Afghanistan bis Zypern – als Tourismusziele genau unter die Lupe genommen. Wesentliche Kriterien sind die Einhaltung der Menschenrechte, das soziale Wohl der Bevölkerung sowie der Erhalt von Natur und Umwelt.
Erhoben wird nicht nur der Status-quo, sondern auch die Entwicklung in den vergangenen Jahren. Dabei wird deutlich, wie viel in einem Land zur Verbesserung der Lebensbedingungen unternommen und wie sehr auf soziale Aspekte, aber auch auf Naturschutz Wert gelegt wurde. Jetzt wurden die zehn Länder mit diesem weltweit beachteteten Prädikat für das Jahr 2014 bekannt gegeben. Sieben der Kandidaten standen übrigens bereits im Vorjahr auf der Liste der Top-Ten.
Bunte Mischung erstklassiger Reiseziele
Dass Inselstaaten ganz besonders auf Veränderungen der Umwelt reagieren, haben schon mehrere Experten in Gutachten bestätigt. Umso erfreulicher ist es, wenn Regierungen Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit auf ihrer Prioritätenliste ganz oben stehen haben. Das ist der Fall bei den Antillen-Inseln Dominica, Barbados und den Bahamas, den westafrikanischen Kap-Verden-Inseln, Mauritius und Palau.
Mit positiven Entwicklungen konnten auch Lettland und Litauen – als die beiden europäischen Vertreter – punkten. Die beiden südamerikanischen Länder Chile und Uruguay runden die Top-Ten der ethischen Reiseziele ab.
Globaler Fremdenverkehr als Milliarden-Geschäft
«Der weltweite Fremdenverkehr wächst zum grössten Industriezweig der Welt heran. Das bedeutet auch, dass Reisende schon bei der Wahl ihres Ferienziels machtvoll mitbestimmen, was ihnen gefällt und was nicht», schreibt das Team um Jeff Greenwald, Direktor der Non-Profit Organisation. «Wo wir unseren Fussabdruck hinsetzen, hat also eine wichtige wirtschaftliche und politische Signifikanz.»
Nachsichtiges Reisen bringt viele Gegenleistungen
«Wir von Ethical Traveler glauben, dass nachsichtiges Reisen viele Gegenleistungen bringt – persönliche wie auch globale. Wenn wir unsere Ferienziele gut und genau auswählen und uns unserer Rolle als Bürger-Diplomaten bewusst werden, verändern wir sehr viel, indem wir unseren guten Willen zeigen und damit helfen, die Welt zu verbessern.»
Ethical Traveler ist eine komplette Freiwilligen-Organisation und Teil des Earth-Island-Projekts. Zum Kriterienkatalog der Ermittlung der Top-Ten wurden Datenbanken vom Freedom House, der Millennium Challenge Corporation, Reporter Ohne Grenzen, der UNICEF, sowie verschiedener Schwulen- und Lesben-Organisationen und der Weltbank herangezogen. (pte/mc/ps)