«Verhüllungskünstler» Christo im Alter von 84 Jahren gestorben
New York – Der «Verpacker der Welt» ist tot. Der Künstler Christo starb am Sonntag mit 84 Jahren in seiner New Yorker Wohnung eines natürlichen Todes, wie seine Mitarbeiter bestätigten. Die Verhüllung des Berliner Reichstags 1995 zählte zu den spektakulärsten Werken des in Bulgarien geborenen Christo Wladimirow Jawaschew, der jahrzehntelang mit seiner 2009 verstorbenen Frau Jeanne-Claude zusammenarbeitete.
„Christo lebte sein Leben in vollen Zügen, indem er das scheinbar Unmögliche nicht nur erdachte, sondern auch realisierte“, hiess es in einem ersten Statement. Er sei eines natürlichen Todes gestorben.
Der gebürtige Bulgare wurde mit seinen aufwendigen Verhüllungs-Installationen weltbekannt. Zu den berühmtesten seiner Projekte zählten die safranfarbenen Tore im New Yorker Central Park („The Gates“), die schwimmenden, mit Nylongewebe bezogenen Stege auf dem Wasser des Iseo-Sees in der Lombardei („Floating Piers“) sowie der 1995 verhüllte Berliner Reichstag und die verpackte Pont Neuf in Paris.
Die zum Teil aus vielen Kilometern Entfernung sichtbaren Installationen, etwa der „Valley Curtain“ in Colorado oder die gelben und blauen Riesen-Sonnenschirme in Japan und Kalifornien („The Umbrellas“), entstanden bald nur noch im Team. Mit seiner Frau Jeanne-Claude, mit der er seit den 90er-Jahren stets als Duo auftrat, kämpfte Christo von ersten Plänen bis zur Realisierung eines Projekts teilweise mehrere Jahrzehnte. Die aus Casablanca in Marokko stammende und am selben Tag wie Christo geborene Jeanne-Claude war 2009 im Alter von 74 Jahren in New York an einer Hirnblutung gestorben.
„Christo und Jeanne-Claude haben stets deutlich gemacht, dass ihre in Arbeit befindlichen Kunstwerke nach ihrem Tod weitergeführt werden“, hiess es am Sonntag. (mc/ps)