Weniger Hotelgäste in Schweizer Metropolen

Weniger Hotelgäste in Schweizer Metropolen
(Foto: hotelleriesuisse)

Zürich – Die Hotelbranche in den wichtigsten Städten Europas wächst 2013 langsamer als im Vorjahr. In einzelnen Fällen gehen die Einnahmen sogar zurück. Davon betroffen sind auch Zürich und Genf. Hier schlagen sich vor allem der starke Schweizer Franken und die Krise in der Eurozone negativ nieder. Das ist das Resultat der Studie «Surviving or thriving: European cities hotel forecast 2013» der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.

Die Einnahmen pro Zimmer in der europäischen Hotellerie werden 2013 weniger stark wachsen als im Vorjahr. Verantwortlich dafür ist in erster Linie die anhaltende Schwäche der Wirtschaft. Einzelne Städte wie St. Petersburg, Paris, Moskau und Frankfurt dürften dennoch ein grösseres Wachstum verzeichnen als 2012. Für die Studie wurden die 19 wichtigsten Städte und Knotenpunkte in Europa untersucht. Sie erlaubt eine Prognose bezüglich Einnahmen und Belegungszahlen und bietet einen allgemeinen wirtschaftlichen Ausblick. Die 19 Städte weisen gesamthaft mehr als 650’000 Hotelzimmer auf und verzeichnen pro Jahr kombiniert mehr als 85 Millionen Gäste.

St. Petersburg an der Spitze
Auch wenn einige der ausgewählten Städte 2012 ausserordentliche Leistungen erbracht haben, ist für das aktuelle Jahr mit einem zurückhaltenden Wachstum zu rechnen. In keiner Stadt scheint eine zweistellige prozentuale Zunahme bei den Einkünften pro Zimmer möglich. Spitzenreiter ist St. Petersburg mit einem prognostizierten Wachstum von 7,3 Prozent, gefolgt von Moskau (5,2%) und Paris (5,0%). In einigen bedeutenden Städten ist sogar mit einem Rückgang der Einnahmen zu rechnen. Dazu gehört erwartungsgemäss London (-7,9%), das 2012 dank den Olympischen Spielen ein ausserordentliches Hoch zu verzeichnen hatte. Aber auch Madrid (-5,8%) und Amsterdam (-3,2%) dürften zu den europäischen Verlierern gehören.

Zürich wird ebenfalls ein Rückgang der Einkünfte pro Zimmer um 1,3 Prozent vorausgesagt, Genf verliert demnach 0,3 Prozent. In beiden Fällen sind zwei Faktoren ausschlaggebend: zum einen der nach wie vor starke Franken, zum anderen die Probleme des Finanzsektors. Vor allem in Zürich ist die Hotellerie stark von Geschäftskunden abhängig, sodass die künftigen Resultate nicht zuletzt von der Entwicklung in der Eurozone abhängen. Der Markt dürfte sich aber mit Blick auf das erwartete allgemeine Wirtschaftswachstum in der Schweiz stabilisieren.

Noch grössere Einbussen möglich
«Auf kurze Sicht ist nicht zu erwarten, dass die Wirtschaft in Europa signifikant wächst, und die Hotelbranche muss sich daran anpassen», sagt Nicolas Mayer, Leader Lodging & Tourism Clients bei PwC Schweiz. Die Prognose der Studie basiere im Wesentlichen auf der Krise in der Eurozone. «Wir erwarten in vielen Städten ein stetiges Wachstum, doch sollte sich die Krise verschärfen, könnten auch die Ergebnisse in der Hotellerie darunter leiden», so Mayer.

Als weitere Herausforderung für die Hotelbranche nennt die Studie die digitale Revolution, die zu einem veränderten Informations- und Buchungsverhalten der Konsumenten führt. Besondere Marketinganstrengungen oder auch Anreiz- und Belohnungssysteme gewinnen laut der Studie an Bedeutung beim Wettbewerb um Hotelgäste. (PwC/mc/ps)

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