Margret Chola ist weit über 80 und lebt in einem Dorf in Sambia. Auf Instagram posiert sie in extravaganten Outfits. In ihrer Heimat kennt man sie inzwischen nur noch als «Legendary Glamma».
Ihr genaues Alter kennt die «Legendary Glamma» nicht. Etwa Mitte 80 muss es sein, sagt sie, eine Geburtsurkunde habe sie nicht. So geht es vielen Frauen und Männern ihrer Generation in Afrika, auf dem Land. Doch Margret Chola ist nicht irgendeine Grossmutter. Sie ist eine Stilikone.
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225.000 Follower hat der Account mit ihren Bildern auf Instagram inzwischen, Tendenz steigend. Das alles hat sie ihrer Enkelin Diana Kaumba zu verdanken. Die ist Modedesignerin in New York, entwirft aussergewöhnliche Outfits, oft sehr farbenfroh und exzentrisch. Im vergangenen Jahr reiste sie in ihre Heimat Sambia, um den zweiten Todestag ihres Vaters zu begehen. Sie hatte einige Outfits mitgebracht, zu viele, um sie alle selbst zu tragen.
Da kam ihr die Idee, ihre Grossmutter in die Kleidungsstücke zu stecken. Die 23-jährige Enkelin fotografierte ihre Oma in der Umgebung ihres Dorfes, etwa 15 Kilometer von der Hauptstadt Lusaka entfernt. Sie machten Aufnahmen auf dem Feld, vor dem Häuschen, in Wellblechverschlägen. Oft sitzt Chola dabei in einem schicken Sessel oder Sofa, drapiert im Freien, mit Gegenständen des täglichen Lebens auf dem Land. Glamour meets afrikanisches Dorfleben. Das Konzept wurde zum durchschlagenden Erfolg.