ZFF: Tanz mit der Kamera – 5 Filme über die Kunst der Bewegung
Zürich – Manchmal passiert es, dass man im Kinosessel plötzlich beginnt, mit den Füssen zu wippen, weil man sich dem Rhythmus der Musik nicht entziehen kann. Der Tanz im Film hat eine besondere Ausstrahlung: Selten ist man den Tänzerinnen und Tänzern so nah wie hier und hat die Möglichkeit, die Tanzbewegungen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Das Zurich Film Festival hat fünf Filme zusammengestellt, die uns unterschiedliche Tanzkulturen näherbringen und zum Mittanzen einladen.
DANCER von Steven Cantor (UK 2016)
Sergei Polunin ist gerade 19, als er zum Ersten Solisten des Royal Ballet in London aufsteigt. Der ukrainische Ausnahmetänzer gilt als Enfant terrible der Ballett-Szene und zählt zu den besten seiner Generation. Die Tattoos auf seinem Körper sind heute sein Markenzeichen. In bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, wird er im Alter von 13 als Hoffnungsträger seiner Familie nach London geschickt. Damals jung und voller Ehrgeiz, kämpft Sergei später jahrelang mit Erschöpfung und innerer Zerrissenheit. Als er 2014 kurz davor steht, das Tanzen aufzugeben, erlangt er mit seinem viralen Tanzvideo «Take me to Church» weltweite Aufmerksamkeit.
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LA LA LAND von Damien Chazelle (USA 2016)
In Los Angeles begegnen sich zwei Träumer: Die leidenschaftliche Mia ersehnt sich den Durchbruch als Schauspielerin, leidet aber an ihrer grossen Einsamkeit. Der charismatische Sebastian arbeitet an seiner Karriere als Jazz-Musiker, hat es aber noch nicht über kleine Auftritte hinaus gebracht. Der Zufall will es, dass sich die beiden eines Tages begegnen. LA LA LAND ist eine stilvolle Hommage an das Goldene Zeitalter des Musicals und wurde mit sechs Oscars ausgezeichnet. Mit Emma Stone und Ryan Gosling in den Hauptrollen klopfen hier zwei aufregende Stars an die Pforten des Hollywood-Himmels.
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EMA von Pablo Larraín (Chile, Spanien 2019)
Ema vergisst jegliche Sorgen, wenn sie auf den Strassen Valparaísos ihren Körper zu heissen Reggaeton-Rhythmen in Ekstase bringt. Privat steht die junge Tänzerin vor dem Nichts: Seit ihr Adoptivsohn Polo ihr eigenes Haus angezündet hat, fühlt sich auch die Beziehung mit ihrem launischen Ehemann Gastón nicht mehr richtig an. Dass sie Teil seines Modern-Dance-Ensembles ist, macht das Ganze auch nicht einfacher. Auf einer wilden Odyssee durch die Stadt begibt sich Ema auf die Suche nach der persönlichen Befreiung. Meisterregisseur Pablo Larraín liefert ein vibrierendes Drama über Schuld und den Rausch der Bewegung.
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PINA von Wim Wenders (Deutschland, Frankreich, UK, 2011)
Mit dem eindrücklichen 3D-Dokumentarfilm PINA setzte Wim Wenders der Choreographin Pina Bausch ein Denkmal. Im Zentrum des Films stehen Ausschnitte aus ihren Tanz-Theaterstücken „Le sacre du printemps“, „Café Müller“, „Kontakthof“ und „Vollmond“, die von Statements ihrer Ensemblemitglieder ergänzt werden.
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AND THEN WE DANCED von Levan Akin (Schweden, Georgien, Frankreich, 2019)
Der fröhlich-verträumte Merab ist ein leidenschaftlicher Tänzer, doch etwas zu weich, findet sein Trainer. Im traditionellen georgischen Tanz verkörpern die Männer schliesslich Stärke. Als eines Tages der so mysteriöse wie begabte Tänzer Irakli im Unterricht auftaucht, zieht dieser nicht nur die Aufmerksamkeit des Trainers auf sich. Während Merab und Irakli um einen begehrten Platz im Staatsballett konkurrieren, keimt zwischen den beiden eine Zuneigung auf, die immer schwerer zu unterdrücken wird. AND THEN WE DANCED erzählt leichtfüssig von Sehnsucht und Aufbegehren in einer konservativen Gesellschaft.
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(ZFF/mc/ps)