Zürich – Zürich zählt weiterhin zu den teuersten Städten der Welt. Und das Leben in der Schweizer Wirtschaftsmetropole ist nicht nur für Normalverdiener teuer.
Nirgendwo kostet ein Luxusleben allerdings so viel wie in Asien, wie aus dem von der Bank Julius Bär veröffentlichten dritten «Global Wealth and Lifestyle Report» hervorgeht. Vier der fünf teuersten Metropolen befinden sich Asien. Die absolut teuerste Stadt der Welt ist Shanghai. Dahinter folgt London, das vom achten auf den zweiten Rang vorgerückt ist.
Zürich ist laut dem Bericht vom sechsten auf den siebten Platz der weltweit teuersten Metropolen zurückgefallen. Im europäischen Vergleich belegt die Limmatstadt hinter London und Monaco noch immer den dritten Rang. In allen 24 untersuchten Städten seien die Kosten für den gehobenen Lebensstandard der Superreichen stark gestiegen.
Inflation macht sich bemerkbar
Die Covid-Pandemie, die steigende Inflation und geopolitische Spannungen hätten die Preise weltweit in die Höhe getrieben, vor allem in Europa. Zwei Drittel der insgesamt untersuchten 20 Waren und Dienstleistungen seien im Schnitt um 7,46 Prozent teurer als im letzten Jahr. In der vorherigen Ausgabe des Berichts sind es +1,05 Prozent gewesen.
Am stärksten betroffen sei laut dem Index in Europa der Tourismussektor. Flüge seien hier generell teurer als in anderen Regionen, und Hotelsuiten kosteten in London um 162 Prozent mehr als im globalen Durchschnitt.
In Zürich sind vor allem die Preise für Velos, das «Technologiepaket» und Business-Class-Flüge am stärksten gestiegen. Anwälte und Wohneigentum sind ebenfalls etwa 10 Prozent teurer als noch vor einem Jahr. Dagegen sind die Preise für Autos, Schmuck oder Wein gesunken.
Teure Autos, Schuhe und Wein
In Asien, der teuersten Region, seien Autos die teuerste Einzelposition im Warenkorb, schreibt die Bank weiter. Dies dürfte wohl auch Shanghai auf das Podest verholfen haben. In Taipeh (Rang drei) seien Schuhe, Velos und Wein besonders teuer.
Die erschwinglichste Region der Welt bleibt der amerikanische Kontinent, wo vor allem Autos und Wohnimmobilien deutlich preisgünstiger zu haben seien als anderswo. Der stärkste Aufsteiger der Region war São Paulo, das vom 21. auf den 12. Rang vorgerückt ist. Der durchschnittliche Preisanstieg von 27 Prozent im Finanzzentrum Brasiliens sei vor allem auf eine Rekordinflation, hohe Importzölle und Steuern zurückzuführen.
Die erschwinglichste Stadt ist neu Mumbai, wo Wohnimmobilien fast 60 Prozent günstiger sind als im globalen Durchschnitt. Die indische Riesenstadt hat damit Johannesburg als günstige Stadt verdrängt.
Der Bericht basiert auf einem Warenkorb mit Konsumgütern und Dienstleistungen, die den luxuriösen Lebensstil von sehr reichen Menschen widerspiegeln, und zeichnet die Entwicklung der Kosten für diesen gehobenen Lebensstandard nach. Dabei analysiert der Vermögensverwalter die Preisentwicklung des Warenkorbs in 24 Städten weltweit. (awp/mc/pg)