Zürich – Das 18. Zurich Film Festival zeichnet den italienischen Regisseur und Drehbuchautor für sein filmisches Werk mit dem renommierten A Tribute to… Award aus. Überreicht wird Luca Guadagnino der Ehrenpreis am 30. September im Rahmen der Gala Premiere seines neuen Films BONES AND ALL. Zudem wird der Italiener am 1.10. eine öffentliche ZFF-Masters halten.
Im italienischen Kino der Gegenwart hat Luca Guadagnino mit seinen Filmen einen ganz eigenen Platz gefunden: Sie begeistern Publikum wie Kritiker gleichermassen, und der 1971 in Palermo geborene Regisseur hat eine Filmsprache gefunden, die ihn unverkennbar macht. Spätestens seit seinem Welterfolg CALL ME BY YOUR NAME (2017) gehört Guadagnino auch international zu den gefragtesten Regisseuren. «Luca Guadagnino ist ein Filmemacher, der unglaublich starke visuelle Geschichten erzählt und immer wieder aufs Neue überrascht. Mit seinem unverkennbaren Stil hat sich der europäische Regisseur auch in Übersee einen Namen gemacht und befindet sich auf dem Höhepunkt seines Schaffens», sagt Christian Jungen, Artistic Director des ZFF.
Entgegennehmen wird Luca Guadagnino den A Tribute to… Award beim ZFF am 30. September, wo er im Anschluss sein neustes Werk BONES AND ALL als Gala Premiere vorstellt. «Ich bin glücklich und fühle mich geehrt, diesen Preis zu erhalten. Das Zurich Film Festival hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen, seit ich dort 2017 CALL ME BY YOUR NAME uraufgeführt habe. Ich bin so froh, mit BONES AND ALL zum Festival zurückzukehren», sagt Luca Guadagnino.
BONES AND ALL ist die Geschichte der ersten Liebe zwischen der jungen Aussenseiterin Maren (Taylor Russell) und dem Landstreicher Lee (Timothée Chalamet). Als sie sich kennenlernen, begeben sie sich auf eine tausend Meilen lange Odyssee, die sie quer durch Ronald Reagans Amerika führt. Trotz ihrer Bemühungen führen alle Wege zurück in ihre Vergangenheit und zu einer letzten Prüfung, die entscheiden wird, ob ihre Liebe ihr Anderssein überleben kann. In weiteren Rollen sind Chloë Sevigny und Oscargewinner Mark Rylance zu sehen.
«Guadagnino hat auch keine Scheu die Werke grosser Regisseure neu zu interpretieren», erklärt Christian Jungen. Mit A BIGGER SPLASH hatte Guadagnino 2015 ein Remake von LA PISCINE aus dem Jahr 1968 gedreht; Regisseur Jacques Deray schuf damit einen Kultfilm mit Romy Schneider und Alain Delon, und Guadagnino gelang ein Remake mit Tilda Swinton, das praktisch nicht an die Vorlage erinnert und gesellschaftspolitische Züge in die Handlung verwebt. 2018 legte Guadagnino ein Remake des Dario-Argento-Klassikers SUSPIRIA vor und tauchte dafür ab in die horriblen Sphären einer schrecklichen Tanzcompagnie. Auch hier ist Tilda Swinton Teil des Casts, die Schauspielerin ist wie ein roter Faden im Werk Guadagninos: Aus seiner ersten Begegnung mit Swinton 2002 bei einem Interview im Hotel Majestic in Cannes fertigte Guadagnino einen 35-minütigen Kurzfilm. Seinen Durchbruch hatte Guadagnino 2005 mit der Verfilmung des Romans «Mit geschlossenen Augen» von Melissa Panarello unter dem Filmtitel MELISSA P. Für IO SONO L’AMORE – wieder mit Tilda Swinton – gab es eine Golden-Globe-Nominierung. CALL ME BY YOUR NAME wurde vierfach oscarnominiert, James Ivory erhielt den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch.
Mit dem A Tribute to… Award würdigt das ZFF Autorenfilmerinnen und -filmer für ihren Beitrag zur Filmgeschichte. Frühere Preisträgerinnen und Preisträger umfassen Paolo Sorrentino, Wim Wenders, Olivier Assayas, Claire Denis, Michael Haneke, Oliver Stone und Maïwenn. (ZFF/mc/ps)
Die 18. Ausgabe findet vom 22. September bis 2. Oktober 2022 statt.
Programmbekanntgabe: Do, 8. September 2022
Ticketverkauf: ab Mo, 12. September 2022
Zurich Film Festival