Zwei, die es wissen wollten
Die Künstler aus Graubünden zeigten sich über die letzten hundert Jahre allesamt als eigenständige Persönlichkeiten. Matias Spescha und Lenz Klotz zeigen zwei Wege, wie man den abstakten Expressionismus auch sehen könnte.
Zu den wenigen Schweizer Künstlern, die sich während den 1950er und frühen 1960er Jahren in eigenständiger Weise mit dem Abstrakten Expressionismus auseinander gesetzt haben, gehören zwei herausragende Protagonisten aus Graubünden: Lenz Klotz und Matias Spescha, die im gleichen Jahr 1925 geboren wurden. Zu einer Zeit, als die neue Ungegenständlichkeit massiv angefeindet wurde und sich als «Schmierage» schlimmsten Diffamierungen ausgesetzt sah, hatte das mutige Überwinden belastender Traditionen und das Wagnis, zu Unbekannten Ufern aufzubrechen wahrlich etwas Heroisches an sich.
Matias Spescha; Figur im Raum (repriu), 1960. Öl auf Jute, 169 x 137 cm; Sammlung Hans-Jörg und Regula Ruch
Lenz Klotz und Matias Spescha haben höchst eigenständige, herausragende Beiträge zur neuen ungegenständlichen Malerei geleistet. Die Ausstellung widmet sich dem fulminanten, frühen Schaffen der beiden grossen Künstler und leistet einen wichtigen Beitrag zur momentanen Rezeption des Abstrakten Expressionismus. Der eng geführte Dialog zwischen den beiden Bildsprachen fällt deshalb besonders erhellend aus, da die beiden von Lenz Klotz und Matias Spescha vertretenen, künstlerischen Positionen und Intentionen innerhalb der ungegenständlichen Malerei kaum gegensätzlicher sein könnten. Die bedeutenden Beiträge von Klotz und Spescha werden anhand der Hauptwerke und der wichtigsten, sorgsam ausgewählten Arbeiten repräsentativ vorgestellt und vermittelt.
(bkm/mc/th)