Nach ihren deutlichen Vortagsverlusten haben sich die Ölpreise am Dienstag geringfügig erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 69,36 US-Dollar. Das waren 74 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 58 Cent auf 67,00 Dollar.
Am Montag waren die Erdölpreise erheblich unter Druck geraten. In der Spitze gaben die Notierungen um fast fünf Dollar nach. Die schlechte Stimmung an den Aktienmärkten hatte sich auf die Rohstoffmärkte übertragen. Am Dienstag beruhigte sich die Lage an den Finanzmärkten etwas.
Für Verunsicherung sorgt weiterhin die Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus. Die Entwicklung sei für den Rohölmarkt gefährlich, da neue Mobilitätseinschränkungen die wichtigste Grundlage für den Ölpreisanstieg der letzten Monate gefährden würden, heisst es in einem Kommentar der Rohstoffexperten von der Commerzbank. Noch scheine sich die weltweite Nachfrage aber weiter zu erholen.
Der Einfluss der Opec-Entscheidung vom Wochenende für eine schrittweise höhere Förderung gilt als zwiespältig. Einerseits könnte das höhere Angebot Druck auf die Ölpreise ausüben. Andererseits ist mit der Einigung das Risiko einer Eskalation bis hin zu einem Zerfall des Ölverbunds Opec+ mit unkontrolliert steigendem Angebot gesunken. Ein Streit zwischen der Ölmacht Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte eine Verständigung zunächst verhindert.